Pressemitteilung
ÖDP weist auf globale Zusammenhänge hin
Jürgens: „Fairer Umgang mit internationalen Handelspartnern”
Berlin. Anlässlich der Meldungen über den Rekord in der deutschen Fleischproduktion und über den Flüchtlingsansturm an Europas Südgrenze, weist die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) auf Zusammenhänge zwischen diesen scheinbar grundverschiedenen Themenfeldern hin.
„Während in Deutschland der Fleischkonsum konstant bleibt oder sogar sinkt, ist die Produktion um 302000 Tonnen gestiegen. Das, was wir aus einem wachsenden Bewusstsein für Gesundheit und Mitweltlichkeit heraus nicht mehr konsumieren, landet auf den Märkten v. a. im außereuropäischen Ausland”, erklärt Uta Maria Jürgens, Vorsitzendes des Bundesarbeitskreises Landwirtschaft, Tierschutz & Gentechnik der ÖDP. Durch Exportsubventionen zum Spottpreis zu haben, ruinierten deutsche Agrarprodukte die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern und verursachen Elend und Hunger in der Bevölkerung. Insbesondere was das Fleisch anbelange, ergebe sich ein Ausbeutungskreislauf: „Für die Produktion von Futtermitteln für die Tierhaltung in Deutschland und anderen europäischen Ländern wird wertvoller Regenwald vernichtet und der Anbau von Nahrungsmitteln für die eigene Bevölkerung verhindert”, sagt Jürgens, „besonders bestürzend ist dabei, dass oftmals Auflagen des IWF (Internationaler Währungsfonds) die betroffenen Länder dazu zwingen, der Futtermittelproduktion für die Industrienationen den Vorzug vor der Ernährung der eigenen Bevölkerung zu geben.”
Wer sich angesichts dessen über steigende Zahlen von Hungernden wundere und über Flüchtlinge, die aus purer Not an den Pforten unserer Wohlstandsfeste anklopfen, müsse zuallererst auf seinem eigenen Teller und Wahlzettel Veränderung beginnen.
Die ÖDP-Politikerin fordert zudem die Neuausrichtung der Agrarpolitik in EU und der BRD: „Weder das Elend unserer Mitmenschen in den Entwicklungsländern noch das unserer Mitgeschöpfe, der so genannten Nutztiere durch die Fleischproduktion, sind naturgegeben. Es ist die Agrarpolitik, die dieses Leid vor allem mit falsch eingesetzten Subventionen schafft. Anstatt Masse und Kapital zu fördern, müssen Arbeitsmethoden geschaffen werden, die schonend mit Tier und Mitwelt und fair mit den internationalen Handelspartnern umgehen”.
Schließlich wünscht sich Jürgens mehr Achtsamkeit der deutschen Verbraucher: „Wir vergessen allzu leicht, dass hinter 8 Millionen Tonnen Fleisch über eine Milliarde individuelle Tierleben stehen und jeder der 24000 Hungertoten, die jeden Tag sterben, ein Gesicht hat. Und wir machen uns nicht bewusst, dass es unser alltägliches Handeln ist, das dieses Leid weiter schürt oder mindert. Eine Ernährung mit reduziertem Anteil tierischer Produkte auf der Grundlage einheimischer Biowaren ist der Schlüssel zu einer mitweltfreundlichen Zukunft”.