Pressemitteilung
Wolfschutz bedarf wissenschaftlicher Grundlage
Die ÖDP sorgt sich um den Wolf: Keine Herabstufung des Schutzstatus aus populistischen Gründen
Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) sorgt sich um den Schutz des Wolfes. Die EU-Kommission habe beantragt, den Wolfschutz herabzustufen. Hierbei würde sie von der Bundesministerin Lemke (Bündnis 90/Grüne) unterstützt. Die ÖDP fordere hingegen eine Entscheidung auf wissenschaftlicher Basis.
Der Wolf sei seit Jahren ein zentrales Thema in der Naturschutz- wie auch der Agrarpolitik. Vornehmlich dort, wo Wölfe auch gut geschützte Weidetiere reißen, bestünden verständliche Spannungen. Hier sehe die ÖDP das Erfordernis einer klaren Güterabwägung aufgrund objektiver wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Wolf habe zweifelsfrei eine wichtige Rolle im Ökosystem und für die Biodiversität. Er trüge zur Regulierung von Wildpopulationen bei. Auch sei sein positiver Einfluss auf den Waldumbau und das Ökosystem nachgewiesen.
Die artgerechte Nutztierhaltung sei aber ebenso ein schützenswertes Gut. Diese habe positive Auswirkungen auf Tierwohl, Biodiversität und nachhaltige regionale Landwirtschaft.
ÖDP fordere einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wolf. Es sei eine Balance zwischen Artenschutz und den Interessen der Landwirtschaft anzustreben.
Die bewährten und wissenschaftlich gesicherten Maßnahmen zum Schutz artgerechter Nutztierhaltung seien umzusetzen. Entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse alleine aufgrund populistischem Druck den Schutzstatus des Wolfes herabzustufen, stelle einen gefährlichen Präzedenzfall dar, so die ÖDP. Dies würde in Zukunft nach Meinung der ÖDP den Schutz weiterer Arten gefährden. Die ÖDP sehe sich hier durch die Experten des Lage Carnivore Initiative for Europa (LCIE) bestätigt.
Eine von einigen Akteuren geforderte Bejagung der Wölfe nach Quantität durch Quotenabschüsse würde das Ziel der Förderung der Biodiversität und der artgerechten Nutztierhaltung gefährden. Der Schlüssel zur Koexistenz von Wolf, Mensch und Nutztier sei hingegen ein guter Herdenschutz verbunden mit konsequentem und zeitnahem Handeln, so die ÖDP. Letzteres sei erforderlich, wenn Wölfe gelernt hätten, den Herdenschutz zu überwinden. Hierdurch sei beidem gleichermaßen gedient: der artgerechten Nutztierhaltung und der Förderung der positiven Auswirkungen auf das Ökosystem durch die Anwesenheit von Wölfen.
Quellenhinweise:
1) Experten warnen vor Präzedenzfall: https://www.riffreporter.de/de/umwelt/eu-schwacht-wolfsschutz-ab-experten-warnen-vor-prazedenzfall
2) Schadensmanagement
In Brandenburg (dem Bundesland mit der höchsten Wolfsdichte) waren auch im Jahr 2023 nur 13% der gerissenen Schafe gut geschützt (gemäß den empfohlenen Maßnahmen zum Schutz von Weidetierbeständen). In den 66 nachgewiesenen Rudelgebieten (Wolfsterritorien) in Brandenburg konnten nur in wenigen Ausnahmefällen einzelne Tiere einen guten Herdenschutz überwinden. Quelle: https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/natur/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/woelfe-in-brandenburg/schadensmanagement/nutztierrisse/