Pressemitteilung
Wirtschaftswende zum Klimaschutz: Speicherfähigkeit der Ozeane und des Waldes nimmt ab
Die ÖDP verlangt die Einbeziehung auch dieser Effekte in eine wirksame Klimapolitik
(Würzburg) – Mit großer Sorge beobachtet die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) die Veränderungen in der C02-Speicherung der Natur. Die Pufferfunktion der Ozeane und der Waldflächen lasse deutlich nach. Dies stelle eine dramatische Entwicklung dar, die die Ernsthaftigkeit des Kampfes gegen die Klimaerwärmung noch deutlicher mache.
Ozeane hätten eine wichtige Funktion im C02-Kreislauf und in der Dämpfung der Erderwärmung. Diese absorbierten rund ein Viertel unserer CO2-Emissionen. Es seien erste, deutliche Anzeichen erkennbar, dass diese Pufferfunktion sich bereits vermindere. Für die Zukunft würde das zunehmend befürchtet. Ozeane seien nicht nur riesige Wasserflächen, so die ÖDP. Sie stellten auch lebendige Ökosysteme dar, die eine entscheidende Rolle für das globale Klima spielten. Sie wirkten wie eine „grünen Lunge“ unserer Erde. Ozeane absorbierten CO2 und besäßen eine wichtige Regulationsfunktion für des Klima.
Für die C02-Speicherung seien die Funktionsfähigkeit dieses Ökosystems von entscheidender Bedeutung. Dies würden aber durch Vermüllung, wirtschaftliche Nutzung und Rohstoffabbau ernsthaft gefährdet. Die Artenvielfalt im Meer stelle einen wichtigen Aspekt dar, der die Bedeutung der Ozeane für das Klima unterstreiche. Jede Art habe ihre Rolle im Gleichgewicht des Ökosystems. Würde dieses Gleichgewicht gestört, führe dies zu weitreichenden Folgen. Jüngste Forschungen zeigten einen natürlichen Mechanismus auf, wie die Ozeane organischen Kohlenstoff in ihren Tiefen speichern. Meeressedimente spielten demnach eine bedeutende Rolle in der Regulierung des Klimas, indem sie bedeutende Mengen CO2 speicherten.
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Algen und Meerestiere große Teile vom CO2 aufnehmen. Der Kohlenstoff sinkt in große Tiefen des Ozeans hinab und bleibt dort gebunden. Die wirtschaftliche Nutzung der Meeresböden stelle somit ebenso eine Bedrohung für das Weltklima dar wie die Vermüllung der Ozeane. Die Höhe der Schäden wird steigen, wenn es zu keiner ambitionierten Klimapolitik käme, die auch diese Effekte mitberücksichtige.
Der Wald stelle eine weitere wichtige Kohlenstoffsenke dar. Alarmieren die jedoch, so die ÖDP, dass seit 2017 die Freisetzung von Treibhausgasen aus den Wäldern deren C02-Speicherung überschreite. Damit sei der Wald von einem CO2-Speicher zu einem CO2-Emittenten geworden. Die ÖDP sieht daher die Notwendigkeit einer Wende in der Wald-Wirtschaft. Die überauswichtige Speicherfunktion der Wälder müsse erhalten und gefördert werden.
Deutschland habe sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Jahresauswertung von Agora Energiewende zeige jedoch bei der Stromerzeugung in den letzten 34 Jahren eine Halbierung der klimaschädlichen Emissionen. Dies sei insbesondere auf die Reduzierung des Stromanteils aus Kohlekraftwerken zurückzuführen. Derzeit würden 55% des Stroms durch erneuerbare Energien erzeugt. In Deutschland seien bis jetzt 100 GW Solarleistung installiert worden. Der Zubau der Windenergie fände jedoch noch viel zu langsam statt.
Quelle: Century-scale carbon sequestration flux throughout the ocean by the biological pump,, 2023, Nature Geoscience