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Pressemitteilung

ÖDP für mehr Nachhaltigkeit im Sozialsystem

Dr. Johannes Resch (ÖDP): „Familienarbeit aufwerten!“

Dr. Johannes Resch. Foto: ÖDP Bundespressestelle.

Laut Statistischem Bundesamt wird auch heute noch die große Mehrheit der pflegebedürftigen Erwachsenen (76 %) von Angehörigen betreut. Ähnliches gilt für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. „Diese Familienarbeit wird aber weit schlechter oder gar nicht honoriert im Vergleich zur gleichen Arbeit in Pflegeheimen und Kinderkrippen“, sagt Dr. Johannes Resch, Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Familie, Soziales, Gesundheit der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP).

Resch meint dazu: „Die bessere Bezahlung von stationärer Pflege und Krippenbetreuung im Vergleich zur Betreuung in der Familie wird oft durch die 'größere Professionalität' gerechtfertigt. Bei sachlicher Betrachtung ist diese Argumentation aber nicht haltbar. Abgesehen von einer Minderheit besonders gelagerter Fälle macht die persönliche Nähe den Vorteil der ‚Professionalität‘ allemal wett. In aller Regel lassen sich Pflegebedürftige lieber zu Hause betreuen. Auch die Betreuung von Kleinkindern durch die eigenen Eltern birgt nach allem, was wir heute wissen, in der Regel die geringsten Risiken für die weitere Entwicklung. Es wird Zeit, die heutige Bewertung von Erwerbsarbeit und Familienarbeit neu zu überdenken.“

„Die Überbewertung der Erwerbsarbeit gegenüber der Familienarbeit geht zurück auf männliche Denker wie Karl Marx, der in der Familienarbeit nichts Produktives sah und neoliberale Ideologen wie Milton Friedman, in dessen profitorientiertem Denken Familienarbeit ebenfalls keinen Platz hatte. Diese linken und rechten Ideologien wurzeln im Patriarchat. Sie bestimmen bis heute unsere Politik und verhindern eine menschlichere Gesellschaft“, so Dr. Resch abschließend.

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