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Pressemitteilung

ÖDP drängt auf grundgesetzlich gewährte Chancengleichheit bei Neuwahlen

Scholz gibt endlich Arbeitsunfähigkeit der Ampel zu und kündigt Vertrauensfrage an

Charlotte Schmid

Charlotte Schmid (Foto: Michael Bennett)

Die Spannungen innerhalb der Ampelkoalition haben einen dramatischen Höhepunkt erreicht: Bundeskanzler Olaf Scholz entlässt Finanzminister Christian Lindner. Nach monatelangem Machtgerangel und zunehmend lauteren Forderungen nach Neuwahlen hat Lindner offenbar eine Grenze überschritten. Scholz kontert Lindners „Messerattacke“ mit dem Ruf nach Neuwahlen und zieht Konsequenzen, die die politische Landschaft Berlins erheblich verändern könnten.

Lindner, der als Kopf des kleinsten Koalitionspartners FDP wiederholt Kritik an der Zusammenarbeit geübt und zugleich sein Profil in der Öffentlichkeit geschärft hatte, konnte sich über die letzten Jahre immer mehr Gehör verschaffen – teils auf Kosten der Koalition. „Die Blase ist nun geplatzt,“ kommentiert Helmut Scheel, stellvertretender Bundesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), die plötzliche Entlassung. „Was sich hier abspielt, ist symptomatisch für die Spaltung und den wachsenden Druck innerhalb einer Regierung, die kaum noch tragfähig erscheint.“

Auf der noch am Abend einberufenen Pressekonferenz äußert sich Bundeskanzler Scholz, dass im Januar die Vertrauensfrage gestellt werden soll. Das Ergebnis könnten vorgezogene Neuwahlen sein. Für kleinere Parteien wie die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) brächte Letzteres jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich. „Die Hürden bei Neuwahlen benachteiligen gerade kleinere Parteien in gravierender Weise,“ kritisiert Charlotte Schmid, Bundesvorsitzende der ÖDP. „Während große Parteien automatisch auf den Wahlzetteln stehen, müssen wir in kürzester Zeit Landeslisten aufstellen und danach tausende Unterstützungsunterschriften sammeln, um überhaupt teilzunehmen. Das ist eine klare Verzerrung der demokratischen Grundprinzipien.“

Falls es tatsächlich zu Neuwahlen kommt, beabsichtigt die ÖDP, sich für eine Überprüfung dieser Regelungen beim Bundesverfassungsgericht einzusetzen. „In Krisenzeiten wie diesen, in denen die etablierten Parteien zunehmend an Vertrauen verlieren, ist es umso wichtiger, dass auch kleinere Parteien eine faire Chance haben, den Wählerinnen und Wählern Alternativen anzubieten,“ ergänzt Schmid. „Bei vorgezogenen Neuwahlen im März werden unter diesen Umständen kleine Parteien, die Unterstützungs-Unterschriften sammeln müssen, im Zweifelsfall auf Grund dieser massiven Hürde nicht mal an der Wahl teilnehmen können. Dabei gibt es für die Parteien eine grundgesetzliche Chancengleichheit, welche jedoch in diesem Fall keineswegs gegeben wäre.“

Stellvertretender Bundesvorsitzender Helmut Scheel verweist auf die Grundwerte einer vielfältigen Demokratie: „Es kann nicht sein, dass systematisch Barrieren aufrechterhalten werden, die neuen politischen Stimmen den Zugang erschweren. Gerade jetzt braucht es frische Ideen und nachhaltige Ansätze, wie die ÖDP sie in die Diskussion einbringt.“

Die ÖDP fordert daher gleiche Bedingungen für alle Parteien, um das demokratische Spektrum zu stärken. „Falls es zu vorgezogenen Neuwahlen kommt, werden wir einen Antrag beim Bundesverfassungsgericht einreichen, um sicherzustellen, dass die demokratische Vielfalt in Deutschland gewahrt bleibt,“ betont Schmid abschließend.

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