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Pressemitteilung

Nach 10 Monaten Corona-Krise Hilfe für Inklusionsbetriebe kommt viel zu spät

ÖDP-Bundesvorsitzender Christian Rechholz für bessere Integration im Beruf

Mehr als zehn Monate lang hingen sie in der Luft - auch für 1000 Inklusionsbetriebe in Deutschland ist die Corona-Krise noch lange nicht vorbei. Doch immerhin konnten sich Bundesarbeits-, Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium jetzt endlich einigen: Staatliche Hilfen für Inklusionsbetriebe in Höhe von 100 Millionen Euro sollen ab dem 01.01.2021 endlich abrufbar seien.

"Warum mussten diese Betriebe so lange warten? Das ist symptomatisch für die Bundesregierung. Autokonzernen mit Gewinnen in der Bilanz hat sie schon im Frühjahr 2020 Coronahilfe gewährt. Doch die Inklusionsbetriebe mussten bis jetzt warten, um zu erfahren, wie auch sie an staatliche Hilfe rankommen, zumindest ab 01.01.2021. Für so manchen Inklusionsbetrieb kommt diese Richtlinie jedoch zu spät," bedauert Christian Rechholz, Bundesvorsitzender der ÖDP. "Dabei leisten solche Firmen viel für die Gesellschaft. Nicht nur in Bezug auf Integration, sondern auch ganz konkret, z.B. bei der Schulverpflegung."

"Wir produzieren hier zwei verschiedene Menüs. Für Kindertagesstätten, für Werkstätten und auch für Schulen kochen wir hier 1500 Mahlzeiten - Tag für Tag. Damit beliefern wir 35 Betriebe, pünktlich zur Mittagspause," erklärt Rainer Freund, Geschäftsführer der „Catering Toleranz gGmbH“ in Nürnberg. "Der Lockdown hat uns kalt erwischt. Wir hatten drei Monate lang ganz wenig Aufträge. Jetzt, im zweiten Lockdown, bemerken wir, dass ein Teil der Schulklassen sich im Home Schooling befindet."

Planungssicherheit wünscht sich auch Tobias Schumacher, Mitarbeiter und Betriebsrat der „Pegnitz Gebäudereinigung gGmbH“. Deren Mitarbeiter dürfen jetzt nur noch mit Maske und mit Abstand zueinander tätig sein. Allerdings ist der Bedarf an Reinigung durch Corona gestiegen. "Durch die Hygienekonzepte putzen wir manche Sachen öfter als früher: Türgriffe und Aufzugsknöpfe, alles was man antatscht," erklärt Betriebsrat Tobias Schumacher.

"Wir müssen für die Zukunft aus der Corona-Pandemie lernen, dass Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen, besonders berücksichtigt werden. Inklusion heißt, dass dies von Anfang an nicht vernachlässigt wird," so Jan Gehrke, ÖDP-Stadtrat in Nürnberg und Beisitzer im ÖDP-Bundesarbeitskreis „Teilhabe“. "Die UN-Behindertenrechtskonvention muss in allen Kommunen und Bundesländern umgesetzt werden. Wir entwicklen erste Ideen, denn in vielen Städten wie hier in Nürnberg, liegen bisher keine Konzepte vor." Inklusion ist für die ÖDP schon lange vor Corona ein wichtiges Anliegen gewesen - und das wird sie auch nach der Pandemie bleiben.

Foto: H. Hollenberger

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