Pressemitteilung
Klimaneutrales Wirtschaften ist ein Trugschluss
ÖDP kritisiert BDI-Präsident Russwurm, der ‚klimafreundliche Geschäftsmodelle‘ propagiert.
Klingt gut: Industrie-Boss Siegfried Russwurm fordert von seinen Unternehmer-Kolleginnen und -kollegen laut Medien den Einstieg in „klimafreundliche Geschäftsmodelle“. Endlich, könnten Klimaschützer frohlocken. Als Vizechef der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP – Die Naturschutzpartei) misstraut Helmut Scheel diesem angekündigten Klima- und Umweltschutzversprechen des Unternehmers: „Klimaneutrales Wirtschaften, wie es der BDI-Präsident ankündigt, gibt es gar nicht.“
Die deutsche Wirtschaft lahmt. Um sie wieder flott zu machen, brauche es bis 2030 mindestens 1,4 Billionen Euro Investitionen. Das rechneten dem BDI dessen Berater der Boston Consulting Group und des Instituts der Deutschen Wirtschaft vor. Erst dann könnten in Zukunftsmärkten wie Klimaschutz, Digitalisierung, Gesundheit und Sicherheit bis zum Ende des Jahrzehnts 15 Billionen Euro Umsatz winken. Schöner Plan – aber mit einem Pferdefuß.
Scheel wirft dem Industriechef ein Täuschmanöver vor: „Wer euphorisch von klimaneutralem Wirtschaftswachstum redet, blendet dabei alle Schäden aus, die diese Art des vermeintlichen Wohlstandsgewinns an Natur, Biodiversität und Klima anrichten.“ Der ÖDP-Vize bemüht dafür ein drastisches Bild: „Der BDI-Präsident spendiert der Braut ein schönes weißes Kleid, während sie darunter schmutzige Unterwäsche tragen muss.“ Die ÖDP setzt sich weltweit für eine saubere Produktion ein. Alle Produkte, die wir in Europa einführen, müssen mindestens klimaneutral und naturverträglich hergestellt sein. Dies ist die Bedingung, damit global den Menschen eine faire Behandlung und Bezahlung gewährleistet werden kann. „Schließlich macht auch der Klimawandel nicht an Grenzen halt“, sagt Scheel: „Wir dürfen die Lasten nicht fernen Länder aufhalsen und nur die Vorteile der Waren hier bei uns genießen – das ist kein Klimaschutz. Das ist unfaires Geschäftsgebahren.“