Pressemitteilung
Kein CO2 Endlager unter Wattenmeer
ÖDP will stattdessen natürliche Speicherung in Mooren, Grünland und Äckern
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (B´90/Grüne), setzt auf die Speicherung von Kohlendioxid (CO2) durch die Technologie CCS (Carbon Capture and Storage). Dabei wird das klimaschädliche Gas in Kraftwerken technisch abgespaltet und dann in unterirdische Lagerstätten transportiert. „Das Wattenmeer ist denkbar ungeeignet für das Lagern der Treibhausgase. Dafür muss das CO2 erst einmal mit hohem Aufwand komprimiert werden. Danach muss das so produzierte Kondensat an den Speicherort transportiert werden, durch Pipelines oder Schiffe. Und dann auch noch in den Boden gepumpt werden. Die weitere Beeinträchtigung des ökologisch sensiblen Wattenmeers ist vorprogrammiert. Das ist unverantwortlich!“, so Charlotte Schmid, Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP).
Experten halten Sandstein für die beste Umgebung zur unterirdischen Lagerung von CO2. Doch Sandstein hat Poren – und genau das ist das Problem. Ab etwa 2000 Meter Tiefe versetzen Wärme und Druck das CO2 in einen sehr gefährlichen Zustand. Das Gas wird sich in dieser Tiefe durch die Poren im Sandstein ausbreiten. Nur eine sehr dicke Tonschicht über dem Sandstein kann verhindern, dass CO2 nach oben kommt. Experten glauben, dass so jedes Jahr bis zu 10 Millionen Tonnen gespeichert werden könnten. Umweltschutzverbände warnen jedoch vor Lecks: Dabei könnte tonnenweise CO2 austreten, das Wasser versauern, und so dem Ökosystem schaden. Im schlimmsten Fall erstickt am Ort des Austritts alles auf Sauerstoff angewiesene Leben.
"Wir als ÖDP sehen in dieser Technologie genau wie der NABU ein Hinauszögern der Klimaneutralität unserer Wirtschaft. Das Verpressen von CO2 im Wattenmeer ist sehr kritisch, man stört damit den Lebensraum von zahlreichen Lebewesen massiv. Stattdessen sollte das Bundesumweltministerium die natürliche Bindung von CO2 in Mooren, Grünland, Hecken auf Feldern und in humusreichen Ackerböden nicht länger vernachlässigen. Damit würde auch ein Beitrag zum Artenschutz geleistet. Doch solche wertvollen Lebensräume legt man hier trocken oder versiegelt sie, um die Autobahn A20 noch weiter auszubauen," so der stellvertretende Landesvorsitzende ÖDP Schleswig-Holstein Olaf Kipp. Die ÖDP schließt sich der Forderung der Umweltschützer an: Stoppt das CO2-Endlager Schleswig-Holstein und kein CO2-Endlager unter das Wattenmeer. Die ÖDP will unser Ökosystem erhalten und Meerestiere und -pflanzen schützen.