Pressemitteilung
Internationaler Tag der Gebärdensprache am 23. September
ÖDP sieht Gebärdensprache und Gehörlosenkultur als eine Bereicherung für die Gesellschaft
„Menschen mit Einschränkungen haben eigene Stärken und leisten Beiträge zum Leben der Gesellschaft, die eine Bereicherung für alle sein können. Gebärdensprache und Gehörlosenkultur sind Beispiele dafür, welche die ÖDP fördern möchte“, sagt Charlotte Schmid, Vorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) zum Internationalen Tag der Gebärdensprache am 23. September 2023. (1)
In der ÖDP lernen mehrere schwerhörige Menschen die Deutsche Gebärdensprache, Dr. Michael Stöhr, Vorsitzender der Bundesprogrammkommission, ist einer davon. Als Kandidat bei der Wahl für den Bayerischen Landtag hat er Teile des Wahlprogramms auf Instagram und Facebook in Gebärdensprachvideos erläutert. „Gebärdensprachen sind vollwertige Sprachen, in denen alles ausgedrückt werden kann, oft prägnanter und nuancenreicher als in Lautsprache. (2)
Vereinfachte Formen der Deutschen Gebärdensprache können Kindern mit Lernbehinderung ermöglichen zu kommunizieren, bevor sie sprechen können. Aber auch schwierige wissenschaftliche Sachverhalte können in Gebärdensprache ausgedrückt werden“, so Stöhr, von dem ein Vortrag zur Klima- und Energiepolitik der ÖDP mit Verdolmetschung in Gebärdensprache auf Youtube zu sehen ist. (3)
Fast jeder fünfte Mensch über 14 Jahre in Deutschland ist hörbeeinträchtigt. (4) Wenn Gebärdensprache im Alltag sichtbarer und von mehr Menschen verstanden wird, wird nicht nur tauben Menschen geholfen, die von Kindesbeinen an gebärden lernen, sondern auch Menschen, die im Laufe des Lebens ihr Gehör ganz oder teilweise verlieren, eine zweite Möglichkeit gegeben, mit anderen Menschen zu kommunizieren und am Leben der Gesellschaft teilzuhaben.
Konkret fordert die ÖDP mehr bimodale (mit Laut- und Gebärdensprache) Kitas und Schulen für taube, schwerhörige und hörende Kinder, die Ausbildung von mehr Dolmetscherinnen und Dolmetschern für Gebärdensprache, mehr Untertitel in Fernsehen, Film und Videos sowie die Einführung des Wahlfachs „Gebärdensprache“ an Schulen. Zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von tauben Menschen sollen Ärzte und Pflegekräfte Grundkenntnisse der Gebärdensprache erwerben. Wo es noch nicht gezahlt wird, wie z.B. in Bayern, soll ein Gehörlosengeld analog zum Blindengeld die Mehrkosten von tauben Menschen für Dolmetschende u.a. kompensieren.
Für alle Menschen mit Einschränkungen fordert die ÖDP einen barrierefreien Zugang zu öffentlichen Einrichtungen, Freizeit- und Kulturangeboten sowie zu allen Verkehrsmitteln des ÖPNV und den Ausbau des unbeschränkten Zugangs zu Information im öffentlichen Raum, z.B. durch Verdolmetschung in Gebärdensprache für Gehörlose oder entsprechende lautsprachliche Angebote für Blinde. (5)
Auf EU-Ebene fordert die ÖDP die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung der EU-Strategie zugunsten von Menschen mit Einschränkungen, vor allem auch mit Blick auf eine umfassende Unterstützung von Eltern, die ein Kind mit voraussichtlichen Einschränkungen erwarten oder ein Kind mit Einschränkungen haben. (6)
(1) https://www.bpb.de/kurz-knapp/taegliche-dosis-politik/513383/internationaler-tag-der-gebaerdensprache/
(2) https://www.instagram.com/drstohr/, https://www.instagram.com/oedpbayern/, https://www.facebook.com/michael.stohr.180, https://www.facebook.com/oedpbayern
(3) https://www.youtube.com/watch?v=w-N_gm4DsoI&list=PL0dcN0erFR0PHyA9uGDak5JIpn_PL02vv
(4) https://www.schwerhoerigen-netz.de/statistiken/?L=0
(5) https://www.oe-oder-nie.de/, https://www.oedp-hessen.de/programm/landesprogramm
(6) https://www.oedp.de/programm/europawahlprogramm