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Pressemitteilung

Gelbes Herz als internationales Symbol - Welttag der Elektrosensibilität am 16.06.2021

Bundesarbeitskreis Mobilfunk der ÖDP warnt vor Gesundheitsgefahren

Am 16. Juni 2021 findet zum vierten Mal der „Welttag der Elektrosensibilität“ statt. Die Aktion hat ihren Ursprung in Frankreich,wo sie von der Organisation Cœurs d’EHS ins Leben gerufen wurde. Das Symbol für Elektrohypersensibilität (EHS) ist ein gelbes Herz. Gelb, weil dies die Farbe der Kanarienvögel ist. Kanarienvögel wurden früher im Bergbau eingesetzt, um vor Kohlenstoffmonoxid zu warnen, das bereits in geringen Konzentrationen giftig ist. Das Gas ist - wie auch elektromagnetische Strahlung - geruchs-, geschmacks- und farblos. Bei geringsten Anzeichen von Stress bei den Kanarienvögeln wurden die Minen evakuiert. Ähnlich diesem Frühwarnsystem sind heutzutage die Elektrohypersensiblen zu sehen. Doch bei Mobilfunk werden bisher keine staatlichen Vorsorgemaßnahmen ergriffen. Am 16. Juni 2021, dem Welttag der Elektrosensibilität, werden gelbe Herzen in der Öffentlichkeit gezeigt, in sozialen Medien geteilt, leere gelbe Stühle auf funkbelastete öffentliche Plätze gestellt - um die vom öffentlichen Leben ausgeschlossenen Elektrohypersensiblen sichtbar zu machen!

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte im Mai 2011 hochfrequente elektromagnetische Felder für Menschen als „möglicherweise krebserregend“ ein. Im Europarat wurde bereits im Mai 2011 der Bericht Nr. 12608 „Die potentiellen Gefahren von elektromagnetischen Feldern und ihre Wirkungen auf die Umwelt“ veröffentlicht. Dessen Zusammenfassung schließt mit dem Satz: „Man muss das Vorsorgeprinzip beachten und die geltenden Grenzwerte ändern; ein Abwarten eines hohen Grades von wissenschaftlichen und klinischen Beweisen kann zu sehr hohen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Kosten führen, so wie es in der Vergangenheit im Fall von Asbest, bleihaltigem Benzin und Tabak war“.

Die Grenzwerte im Bereich der hochfrequenten Mobilfunkstrahlung liegen in Deutschland bei bis zu 10 Mio. Mikrowatt pro Quadratmeter (μW/m²) und sind in Bezug auf die staatliche Schutz- und Fürsorgepflicht unwirksam. Aus umweltmedizinischer und baubiologischer Sicht sollten diese Grenzwerte auf 100 μW/m², für Orte sensibler Nutzung auf unter 10 μW/m² gesenkt werden. Elektrohypersensible vertragen z. T. nur Werte unter 1 μW/m² (so genannte mobilfunkfreie Bereiche: „Weiße Zonen“). Etwa fünf Prozent der Menschen in unserer Gesellschaft sind elektrohypersensibel.

EHS wird als chronische Multisystemerkrankung gesehen, zu denen u. a. auch die Multiple Chemikaliensensibilität und das chronische Müdigkeitssyndrom gehören. Die Symptome können vielfältig sein: u. a. Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, chronische Schmerzen, Konzentrationsprobleme, Depressionen, Tinnitus, Sehstörungen, epileptische Anfälle,” so Marion Schmidt, die Vorsitzende des Bundesarbeitskreises Mobilfunk.

Immer mehr Elektrohypersensible sind von der Teilhabe am öffentlichen Leben ausgeschlossen, da sie die hohe künstliche, gepulste Funkstrahlung auf öffentlichen Plätzen, Fußgängerzonen, in Einkaufszentren, in öffentlichen Verkehrsmitteln körperlich nicht vertragen. Sie benötigen mobilfunkfreie Bereiche („Weiße Zonen“). Elektrohypersensibiltät kann - wie auch Allergien - jeden Menschen treffen. Mit ansteigender Expositionsdauer erhöhen sich die Symptome und die Sensibilität gegenüber den Mikrowellenstrahlen. Durch Funkstrahlung werden die Herzratenvariabilität verringert und die Gehirnströme beeinflusst. Mobilfunkstrahlung nicht zu spüren bedeutet nicht, davon nicht krank werden zu können. „Die ÖDP fordert die unverzügliche Verschärfung der Grenzwerte auf ein gesundheitlich verträgliches Maß, das wissenschaftliche Erkenntnisse über die Gefahren berücksichtigt. Das gilt insbesondere im Hinblick auf den geplanten Mobilfunkausbau 5G“, so Prof. Klaus Buchner, Mitglied im Bundesvorstand der ÖDP.

Symbolfoto: F.Muhammad/Pixabay

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