Pressemitteilung
Fast Fashion killt Klima - ÖDP für nachhaltige Textilindustrie
EU-Abgeordnete Manuela Ripa will mehr Nachhaltigkeit auch bei Kleidung
Mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche – das fordert die saarländische Europaabgeordnete Manuela Ripa (ÖDP). In diesem Kontext hat die Politikerin auch zusammen mit Kollegen aus dem Europäischen Parlament mehrere Schreiben an die EU-Kommission gesandt, die sich für eine nachhaltigere Textilwirtschaft einsetzen – unter anderem für einen längeren Lebenszyklus, auch bei künstlichen Fasern. In den Briefen wird für klare Regeln und ehrgeizige Ziele für nachhaltige Stoffe in der Textilindustrie geworben. Die Parlamentarierin kritisierte die derzeit am Markt vorherrschende Fast-Fashion-Industrie scharf: „Wir brauchen dringend ein Umdenken auf dem Modemarkt, es kann nicht sein, dass wir die Textilindustrie nur über den möglichst niedrigen Endpreis der Ware definieren.“
Ripa setzt sich in ihrer Arbeit im EU-Parlament verstärkt für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und eine Verlängerung des Lebenszyklus unserer Waren ein, um Abfall und Ressourcenverschwendung zu vermeiden. „Es ist einer meiner Arbeitsschwerpunkte ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der immer schnelllebigere Konsum kein Zukunftsmodell ist. Er ist vielmehr die Grundlage für die Ausbeutung von Mensch, Natur und Umwelt. Ich sehe hier die Firmen ganz klar in der Verantwortung“, hebt die EU-Parlamentarierin hervor.
Die Abgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei setzt sich in diesem Zusammenhang dafür ein, den Unternehmen stärkere Vorgaben in Sachen nachhaltiger Wirtschaft zu machen und sieht Potential im Handeln derer, die Nachhaltigkeit bereits praktizieren. Ripa hierzu: „Für mich ist es ein tolles Signal, dass ein großer deutscher Textilkonzern eine nachhaltige und CO2-neutrale Produktion für Jeans in Deutschland aufbaut. Auch in meiner Heimat, dem Saarland, setzen gerade junge Menschen der Fast Fashion mit neuen Labels etwas entgegen. Wir brauchen mehr solch guter Ideen.“
Nicht nur die Umwelt leidet unter den miserablen Produktionsbedingungen der Textilindustrie. Im globalen Süden werden Millionen Frauen, Kinder und Männer mit Hungerlöhnen abgespeist, für gesundheitsgefährdende Arbeit in riesigen, oft baufälligen Fabriken, „Sweatshops“ genannt. Immer wieder kommt es dort zu furchtbaren Brandkatastrophen. Die Modeketten der Industrieländer schieben die Verantwortung einfach ab an ihre Lieferanten, die im gnadenlosen Preiskampf auch Leben opfern. Fast Fashion muss endlich ausgebremst werden. Wir brauchen dazu auch ein starkes europäisches Lieferkettengesetz.
Mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie findet Ripa ebenfalls deutliche Worte: „Covid wirkt in vielen Bereichen wie ein Brennglas – auch was die Wirtschaft angeht. Es kann nicht sein, dass während Corona Kleinunternehmer und Arbeiter verarmen, die Großkonzerne wie z. B. Amazon aber das Geschäft ihres Lebens machen. Sie tragen mit diesem hohen Gewicht auch eine Verantwortung und müssen diese ausleben. Das fängt bei Löhnen an und setzt sich im Schutz der Umwelt fort. Hier brauchen wir mehr Engagement, so wie es kleinere Betriebe längst vorleben.“