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Pressemitteilung

Die Klimakrise spitzt sich dramatisch zu

Bundestagswahlkampf ignoriert existenzielles Thema weitgehend

Karikatur: Horst Haitzinger

(Würzburg/Berlin) – „Für das Klima ist es bereits nach 12 Uhr“, so die 1. Stellvertretende Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), Kirsten Elisabeth Jäkel.  Das 1,5 Grad Limit der globalen Erderwärmung würde derzeit überschritten. Neben großen Anstrengungen zur Verhinderung eines „Klimatsunamis“ seien dringend Vorbereitungen auf dessen Folgen erforderlich.

Während sich durch die Terroranschläge in den letzten Wochen alles um das Thema Migration zu drehen scheint und dies das Wahlkampfthema Nummer eins geworden ist und auch das bisherige Spitzenthema Wirtschaft von den Wahlkämpfern nur in eine Richtung bestritten wurde: „Wachstum, Wachstum, Wachstum!“, wurden die eigentlich drängenden Probleme unserer Zeit in keinster Weise berücksichtigt – außer von der ÖDP – nämlich Artenschwund und Klima. Dabei könne man die Auswirkungen dieser Überschreitung fast täglich in den Nachrichten verfolgen: Stürme, Überschwemmungen, Dürren und andere Naturkatastrophen stünden auf der Tagesordnung. Daher sei es nach Auffassung der ÖDP dringend geboten, das Thema „Klimakrise“ wieder in den Mittelpunkt der politischen Diskussion zu bringen.

Gerade die Wahl von Trump in den USA hätte diejenigen, die für Klimaschutz eintreten, in die Defensive gebracht. Auch im deutschen Bundestagswahlkampf würde das Thema „Klimaschutz“ sekundär behandelt. Es stehe hinter anderen Themen zurück. Die Klimakrise, besser der bevorstehende „Klimatsunami“, bedrohe aber alle derzeit diskutierten Themenbereiche. Er führe zu immensen wirtschaftlichen Schäden, löse Fluchtbewegungen großen Ausmaßes aus und gefährde die Gesundheit der Menschen. Unser Gesundheitssystem sei keineswegs auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet.

Wir durchleben ein gigantisches Experiment, dessen Ausgang leider ziemlich eindeutig ist. So werden wir auch das Zwei-Grad-Ziel nicht halten können. Aber Naturgesetze könne man nicht einfach abwählen. Diese blieben unabhängig von Wahlentscheidungen in Kraft. Die Leugnung des Klimawandels führe nicht zu dessen Beseitigung, sondern direkt in die Klimakatastrophe.

Manche Politiker machten den Menschen weis, die Erderwärmung sei durch „technologieoffene Maßnahmen“ dann doch wieder in den Griff zu bekommen. Dies werde sich jedoch als Irrtum herausstellen. Seien die Kipppunkte erst einmal überschritten, so gebe es keinen Weg mehr zurück in die vorherige Welt.

Die ÖDP fordert deshalb ein verstärktes Engagement ganz Europas in konsequentem Klimaschutz durch Reduzierung von Treibhausgasemissionen, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung von Energieeffizienz. Dies bedeute im Energiebereich Energieeinsparung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien.

Zudem  sei die Vorbereitung der Infrastruktur auf die Auswirkungen des Klimawandels wichtig. So würden insbesondere im Gesundheits- und Katastrophenschutzbereich Maßnahmen zum Schutz der Menschen bei Hitzewellen und Starkregen- und Hochwasserereignissen dringend erforderlich. Die Maßnahmen zur Reduktion der Klimaerhitzung stellten jedoch den ökonomischeren und humaneren Weg zur Vermeidung der Klimafolgen und der damit verbundenen Kosten und dem hieraus resultierenden menschlichen Leid dar.

Die gerade jetzt im Wahlkampf unterschwellig immer wieder aufgezeigte Gegenüberstellung der Alternativen „Wirtschaft oder Klimaschutz“ sei falsch. Günther Brendle-Behnisch, Bundesvorsitzender der ÖDP setzt dagegen das Modell einer Ökologisch-Sozialen Marktwirtschaft: „Die Ökologie hat die oberste Priorität. Aber darin funktioniert ein Miteinander von Klima- und Umweltschutz, Gemeinwohl, d.h. ein gutes Leben für alle und eine erfolgreiche Wirtschaft. Es ist klar, wenn wir damit gerade jetzt als Europa innovativ vorangehen, ist das zunächst eine große Investition; aber wir investieren damit in die Zukunft. Und es ist die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Und wir werden dann auch wirtschaftlich die Nase vorn haben.“

Noch eine Verzerrung der Wirklichkeit stellt Kirsten Elisabeth Jäkel richtig: „Gemäß einer EU-Umfrage haben junge Menschen keine Angst vor Migration, sondern davor, ihre Lebensgrundlage zu verlieren und ihre eigene Lebenshaltung schließlich nicht mehr finanzieren zu können. Die Wähler sollen sich also gut überlegen, wem sie hier ihre Stimme geben, denn diese Wahl ist eine Schicksalswahl vor allem auch für unser Klima.“

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