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Pressemitteilung

Bienensterben wird aus Profitsucht billigend in Kauf genommen!

Ludwig Maier (ÖDP) kritisiert den Bayer-Konzern

Die Biene ist durch Pestizide und Umweltgifte immer mehr bedroht. Bild: adrian_am13 - Fotolia.de

Die chemische Gruppe der Neonikotinoide, die zu den Nervengiften gehören, ist wissenschaftlich als bienengefährlich anerkannt. Die Verwendung von drei Substanzen aus dieser Stoffgruppe in bienenrelevanten Kulturen wurde von der EU bis Ende 2015 eingeschränkt. Trotzdem bietet die Firma Bayer weiterhin Produkte zur Zierpflanzenbehandlung und für den Kleingärtnerbedarf an, die das Neonikotinoid Thiacloprid beinhalten.

So verkauft der Bayer-Konzern nach wie vor die thiaclopridhaltigen Schädlingsbekämpfungsmittel Lizetan und Calypso (Nutz- und Zierpflanzensprays) für den privaten Gebrauch. Thiacloprid hat sich zudem seit der Zulassungsbeschränkung der drei Neonikotinoide Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin im Raps- und Obstbau durchgesetzt, was insbesondere aktuell im Frühjahr höchst bedenklich ist. Eine aktuelle Studie des Neurobiologen Prof. Dr. Dr. Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin belegt: Thiacloprid wirkt auf Bienen weitaus schädlicher als von Bayer zugegeben. Die Studie weist nach, dass Thiacloprid den Orientierungssinn der Bienen schädigt, so dass viele nicht mehr in ihren Bienenstock zurückfinden und verenden. Außerdem schädigt Thiacloprid die Kommunikationsfähigkeit der Bienen, so dass sie anderen Bienen nur noch eingeschränkt mitteilen können, wo sie Futterquellen gefunden haben. „Trotzdem verkauft Bayer weiterhin Produkte mit dem Wirkstoff Thiacloprid und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stuft diese als 'nicht bienengefährlich' ein“, sagt dazu Ludwig Maier, Beisitzer im Bundesvorstand und Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Landwirtschaft, Tierschutz, Gentechnik in der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP).

Maier ist der Meinung, dass das Zulassungsrecht für Pestizide weitaus schärfer geregelt werden muss und fordert die EU auf, die Zulassung des Wirkstoffs Thiacloprid zurückzuziehen und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), die Produktzulassungen aller thiaclopridhaltigen Produkte zu widerrufen. Der Chemieriese Bayer hat zudem versucht, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gerichtlich verbieten zu lassen, diese Produkte als „für Bienen gefährlich“ zu bezeichnen. Das Düsseldorfer Landgericht gab dem BUND jedoch Recht und erlaubte dem Umweltverband die Aussage, dass die beiden genannten Pestizid-Produkte von Bayer gefährlich für Bienen sind. Die Aussage habe einen "Tatsachenkern“ und sei durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Bayer legte gegen das Urteil keine Berufung ein. Damit darf der BUND die Aussage, dass zwei von Bayer hergestellte Pestizid-Produkte für Bienen gefährlich sind, nun uneingeschränkt wiederholen.

Die ÖDP ist der Ansicht, dass Pestizide hauptverantwortlich für die Schädigung und den Tod von Bienen und anderen Nutzinsekten sind und diese gesetzlich verboten werden müssen, soweit sie nicht im Öko-Landbau als gebräuchlich gelten. 

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