Pressemitteilung
Bei Zustimmung zu CETA: Verrat!
ÖDP will keine Paralleljustiz für Profit
Können Konzerne künftig Deutschland verklagen, weil ihnen Profit entgeht, wenn der Staat Bevölkerung und Natur schützt? Darüber entscheidet in der letzten Novemberwoche der Deutsche Bundestag. Bereits vor fünf Jahren trat das Freihandelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada teilweise und vorläufig in Kraft. Ohne die umstrittene Schiedsgerichtsbarkeit. Die sieht unter anderem vor, dass internationale Konzerne Staaten auf Schadenersatz verklagen können, wenn ihnen Profit durch staatliche Maßnahmen entgeht. Für internationale Konzerne ein wirksamer Hebel, Auflagen für Verbraucher-, Klima- und Umweltschutz auf Kosten der Steuerzahler zu verhindern.
Manuela Ripa, die EU-Abgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), ruft daher den Bundestag und den Bundesrat dazu auf, „kein grünes Licht für das Inkrafttreten der verbleibenden Teile von CETA zu geben. So wie das Abkommen momentan ausgestaltet ist, handelt es sich nicht um ein Fair-Handelsabkommen“. Der sogenannte Investitionsschutz für Firmen und die damit verbundenen Schiedsgerichte, die Streitfälle schlichten sollen, untergraben den demokratischen Rechtsstaat. Es entsteht eine Paralleljustiz, nur für die Interessen internationaler Konzerne. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen oder Gewerkschaften können dagegen nicht klagen, wenn ein Unternehmen im Rahmen von CETA gegen Umwelt-, Gesundheits- oder andere Rechte verstößt.
„Wenn die Ampel-Koalition dieses Abkommen ratifiziert, verraten die Verantwortlichen Deutschland. Denn sie sollen Schaden von der deutschen Bevölkerung abhalten. Doch CETA wird das Leben der Menschen in Europa ungesunder und teurer machen. Deshalb fordert die ÖDP die Bundesregierung auf, ihre Bevölkerung nicht für noch mehr Profit zu verraten“, so Charlotte Schmid, die Bundesvorsitzende der ÖDP.