Pressemitteilung
25 000 Tote im Jahr - EU-Abgeordnete der ÖDP gegen Antibiotikaresistenzen
Massentierhaltung Brutstätte, Staaten müssen neues Gesetz konsequent umsetzen
Jährlich erkranken allein in der EU 670.000 Menschen an Infektionen durch antibiotikaresistente Erreger - 25.000 davon sterben, weil selbst Notfall-Antibiotika nicht mehr helfen. „Über 60% der Antibiotika in der EU werden für Nutztiere und nicht für Menschen verwendet. Deshalb ist es wichtiger denn je, dass die EU-Kommission das neue Gesetz umfassend umsetzt und der Einsatz von Reserveantibiotika allein dem Menschen vorbehalten wird“, erklärt die EU-Abgeordnete der ÖDP, Manuela Ripa.
Im Januar 2022 tritt dieses neue EU-Gesetz zur routinemäßigen Verwendung antimikrobieller Mittel in der Massentierhaltung in Kraft. Ripa (ÖDP) und 16 mitunterzeichnende Parlamentarierinnen und Parlamentarier setzen sich für die direkte Umsetzung des anstehenden EU-Verbots ein. Angestoßen wurde das Schreiben an die EU-Kommissarin von der EU-Abgeordneten der ÖDP. Sie fordert mit den anderen Abgeordneten die Kommission unter anderem auf, von den Mitgliedsstaaten regelmäßig konkrete Maßnahmen und Pläne zur Einführung des Gesetzes abzufragen. Eine umgehende Umsetzung der Gesetzesnovelle ist für die ÖDP-Abgeordnete Ripa „angesichts des starken Einsatzes von Antibiotika in der industriellen Nutztierhaltung wichtiger denn je, um tödlich endende Antibiotikaresistenzen beim Menschen zu verhindern“.
Der Welt-Antibiotikatag ist willkommener Anlass auf die Dringlichkeit der richtigen Umsetzung des anstehenden Verbotes in der industriellen Nutztierhaltung hinzuweisen. Ripa und 16 weitere Parlamentarierinnen und Parlamentarier wandten sich in einem Brief an die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides. In dem von Ripa initiierten Schreiben fordern sie eine rechtzeitige und umfassende Aufklärung der Mitgliedsstaaten. „Sie müssen bereits vor Inkrafttreten geeignete Maßnahmen zur Umsetzung dieses lebenswichtigen Gesetzes ergreifen. Sonst kommt es zu einer weit verbreiteten Nichteinhaltung des Gesetzes“, fasst Ripa die Befürchtungen der Abgeordneten zusammen. Artgerechtere Tierhaltung ist wichtig, um das Ziel zu erreichen. Tiere, die in extensiver Haltung aufwachsen, sind viel gesünder. Eine standardisierte Verabreichung von Antibiotika ist dann gar nicht mehr nötig.
Abschließend fügt Manuela Ripa hinzu: „Die Europäische Union kann und sollte eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen spielen. Mein Ziel: Den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen ganz oben auf die politische Agenda zu setzen!“
Den vollständigen Brief an die EU-Kommission finden Sie auf der Website manuela-ripa.eu