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Persönlicher Kommentar

Wünsche für das Jahr 1 nach Paris

Für das Jahr 1 nach der Pariser Weltklimakonferenz wünsche ich der deutschen Klimaheldin vor allem eines: Sie möge in der Lage sein, das Klima ein wenig mehr zu belasten.

Es verhält sich nämlich mit der Klimarettung im Alltag so: Die verträglichen 2000 kg klimaschädlicher Emissionen pro Kopf und Jahr werden in unseren Breiten nur von sehr armen Menschen (ich nenne sie „Klimaheldinnen“) erreicht.  In der Regel leben nur Kleinrentnerinnen im 1,5-Grad-plus-Modus, der in Paris als Ziel ausgegeben wurde. Klimaheldinnen bewohnen winzige Wohnungen, besitzen keinen eigenen PKW und pflegen einen sehr eingeschränkten Fleischverzehr (zu teuer!). Einen Urlaubsflieger haben sie noch nie von innen gesehen. Auch zu einer Weltklimakonferenz sind sie noch nie gereist…

In südlicheren Breiten sind die aktuellen Klimaretter in manchen Ländern sogar in der Mehrheit. Eine Milliarde extrem armer Menschen haben eine Emissionslast, die unter 1000 kg pro Person liegt. Deshalb wünsche ich allen aktuellen Klimaheldinnen eine Verbesserung ihrer materiellen Lage. Sie sollten so schnell wie möglich das Weltklima ein bisschen mehr belasten können - z.B. durch ausreichende, bessere Nahrungversorgung!

Uns anderen wünsche ich für 2016 die Erfahrung der Freude, die einen oft beschleicht, wenn man einen erkannten Fehler reduzieren oder gar beenden konnte. Wir Industrieland-Mittelschichtler leben nämlich im 4,5-Grad-plus-Modus, den der Planet einfach nicht verträgt.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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