Persönlicher Kommentar
Welttierschutztag 2021
Der Tierschutz ist seit 2002 als Staatsziel im Grundgesetz verankert und im Tierschutzgesetz grundsätzlich geregelt. Also gibt es wenig Handlungsbedarf? Nun ja. Für 50 Millionen Euro entsteht beispielsweise derzeit in München ein neues Forschungszentrum, an dem Behandlungsmethoden an genetisch modifizierten Schweinen getestet werden.*
Der 4. Oktober, der Tag des Heiligen Franziskus von Assisi, wird international von Tierschützern als "Welttierschutztag" für Aufklärung und Informationsveranstaltungen genutzt:
Tierheime, Notauffangstationen und Tierkliniken veranstalten einen Tag der offenen Tür und bieten nicht nur Einblick in ihre Arbeit, sondern informieren über artgerechte Haltung und zeigen Missstände auf.
Welttierschutztag unter dem Motto „Jetzt mehr Tierschutz!“
Zum heutigen Aktionstag ruft der Deutsche Tierschutzbund die Politik zum Handeln auf. „Ein Koalitionsvertrag, der dem Tierschutz keine entscheidende Rolle beimisst, ist nicht akzeptabel“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Es braucht endlich eine Tierschutz-Koalition.“**
Die konkreten Forderungen sind u.a., Tierheime besser finanziell zu unterstützen und das Ehrenamt zu stärken. Tiere in der Landwirtschaft müssten besser geschützt und Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzt werden. Es geht aber auch um den zunehmenden illegalen Welpenhandel auf Online-Verkaufsplattformen. Gefordert wird eine Heimtierschutzverordnung, die unter anderem Zucht und Handel mit den Tieren verbindlich regelt. Ein Verbandsklagerecht für seriöse Tierschutzorganisationen gehört ebenso zu den Kernforderungen, die auch die ÖDP in ihrem Programm hat.
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche nimmt den Welttierschutztag zum Anlass, alle potenziellen Koalitionsparteien aufzufordern, einen konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch als prioritären Regierungsauftrag in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Erst vor zwei Wochen hatte sich das Europa-Parlament für einen solchen Ausstiegsplan ausgesprochen.***
Und die Welttierschutzgesellschaft ruft heute verstärkt und auch bei einem Infostand in Berlin zu ihrer Kampagne "Stoppt Tierleid in den sozialen Netzwerken" auf.
Also: Es gibt viel zu tun. #StopptTierleid