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Persönlicher Kommentar

Welternährungstag: Um das Nachhaltigkeitsziel "Kein Hunger" steht es schlecht

Der Welthunger- oder Welternährungstag soll auf die weltweite Ernährungssituation aufmerksam machen. Er wurde 1979 eingeführt und erinnert an die Gründung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO (Food and Agriculture Organization) am 16. Oktober 1945.

Das zweite der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 lautet, den Hunger und alle Formen von Unterernährung auf der Welt bis zum Jahr 2030 beenden zu wollen. Wie dafür die Chancen stehen, wollen wir am heutigen Welternährungstag beleuchten:

Fakt ist, dass der Hunger in der Welt tendenziell zunimmt. Waren es im Jahr 2020 noch 722 Millionen Menschen, hungerten 2021 schon 768 Millionen. (https://www.destatis.de)

Die Gründe sind vielfältig: Extremwetterereignisse, Dürren und Hitzewellen werden weltweit häufiger. Bei den hohen Temperaturen steigt auch die Wahrscheinlichkeit für verheerende Waldbrände, die Ernten vernichten. Inflation und Krisen, wie der Krieg gegen die Ukraine verschärfen soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten.

Welthungerindex 2023

Die Welthungerhilfe stellt auch 2023 ihren Welthungerindex vor. Diesem Index liegen folgende vier Indikatoren zugrunde:

  • Unterernährung
  • Wachstumsverzögerung bei Kindern
  • Auszehrung bei Kindern
  • Kindersterblichkeit

Die Verbreitung von Unterernährung ist demnach seit 2017 gestiegen. Die Weltregionen, in denen die Situation besonders ernst ist, sind auf dieser Grafik dargestellt:  . Dabei sind Südasien und Afrika südlich der Sahara die Regionen mit den höchsten Hungerraten weltweit.

Die Welthungerhilfe folgert aus ihren Untersuchungen, dass vor allem für junge Menschen die globale Hungersituation problematisch ist. Die Einbindung der jungen Generation in politische Entscheidungen und wirtschaftliche Strategien ist für die Organisation daher unabdingbar. Das bedeutet: Der Zugang junger Menschen zu Wissen und Bildung muss weltweit verbessert werden!

Bei der Anpassung von Ernährungssystemen muss das Recht auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, die nachhaltig und umweltbewusst hergestellt wird, gesichert werden.* 

Die Regierungen müssen viel entschlossener agieren, um den Hunger bis 2030 wirklich zu bekämpfen; dabei ist ein konsequentes Vorgehen gegen den Klimawandel genauso notwendig wie die Einsicht, dass es auf unserem Planeten kein unbegrenztes Wachstum geben kann: Wir brauchen vielmehr eine nachhaltige Landwirtschaft, faire Handelsverträge sowie Investitionen in nachhaltige und gerechte Ernährungssysteme.

 

https://www.welthungerhilfe.de/pressemappe-whi-2023

Autor/in:
Anja Kistler
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