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Persönlicher Kommentar

Universalethik

„Schon wieder so ein überflüssiges, aufgeblasenes Intellektuellenwort!“ Man kann das so sehen. Aber manchmal braucht man solche Begriffe, um die Dinge zu klären und Alternativen zu benennen: Viel beliebter als ein universalethischer Ansatz ist z.B. die  „Gruppenethik“: Wir handeln im Interesse unseres Volkes, unserer Exportwirtschaft, unserer Religion und unserer Kultur. Denkbar ist auch eine egozentrische Ethik: Ich handele ausschließlich in meinem eigenen Interesse: Ob etwas gut ist, entscheidet sich entlang der Linie meines eigenen Vorteils: "Unterm Strich zähl ich!"  

Die ÖDP hat vielleicht auch deshalb bislang Schwierigkeiten mit dem großen Durchbruch in der Wählergunst, weil sie sich konsequent für eine Politik auf der Basis einer universalen Ethik entschieden hat. Sie orientiert sich an den Bedürfnisse der heute lebenden Menschen, der künftig lebenden Menschen und des gesamten biosphärischen Systems, zu dem eben auch die ganze Vielfalt der Tiere und Pflanzen gehört: "Unterm Strich zählt alles!"  Das ist kompliziert. Das ist anspruchsvoll. Aber mit weniger kommen wir nicht in eine gute Zukunft. Übrigens: Papst Franziskus scheint das genauso zu sehen. Lesen Sie seine neue Enzyklika. Es lohnt sich auch für Evangelische, für Nichtchristen, für Atheisten und für Agnostiker… schon wieder so ein aufgeblasenes Intellektuellenwort.  

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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