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Persönlicher Kommentar

Sie sind die Zukunft. Hört (mehr) auf die Kinder!

Wenn Kinder und Jugendliche Erwachsenen ihre Meinung sagen, ist das kein Querulantentum. Sie haben uns etwas zu sagen – gerade auch Politikern, die über ihre Zukunft bestimmen. Am 20. November 1989 beschlossen die Vereinten Nationen das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, die Kinderrechtskonvention. 

Denn die Grausamkeiten von Erwachsenen oder zumindest die Konsequenzen ihres rücksichtslosen Verhaltens müssen – leider überall auf unserem Globus – vor allem Kinder aushalten. Wenn Bomben und Raketen ihre Heimat zerstören, wenn sie hungern, weil der Zwist und die Gewalt der Erwachsenen oder von ihnen verursachte Umweltschäden ihre Lebensgrundlagen zerstören. Ihre Seelen sind wund, weil sie in dieser Welt nicht leben dürfen wie es Kinder sollten: Sie dürfen sich nicht im Spiel aneignen, was sie fürs Leben brauchen, Sie dürfen nicht lernen, wie sie später all jenen helfen können, mit denen sie gemeinsam leben.

In diesen Tagen, an denen die Ukraine sich gegen russische Invasoren verteidigt, Israelis sich gegen Terror wehren, an denen aber auch – direkt in unserer Nachbarschaft – Kinder von Gewalt und Übergriffen bedroht sind oder in Familien vegetieren, die mit einem Minimum zu überleben versuchen, fällt es schwer am Weltkindertag Positives zu finden.

Noch immer sind wir offenbar nicht in der Lage, Kinder ausreichend zu schützen und ihnen eine ihrem Alter entsprechende Existenz zu garantieren. Das belegen Zahlen: „Auf der Erde leben 7,4 Milliarden Menschen. Und jede Sekunde werden 2,5 Menschen geboren. Fast 1,2 Milliarden Menschen sind zwischen 15 und 24 und rund 1,9 Milliarden unter 15 Jahre alt. Doch eine glückliche und sichere Kindheit, genug zu essen, Zeit zum Spielen und Lernen fehlt vielen Kindern“, beschreibt Aktion Deutschland hilft die mehr als traurige Situation.

ÖDP zeigt Wege auf

Das muss uns wachrütteln, uns bewusst machen, welche Aufgabe noch ungelöst vor uns allen liegt. Heute vor 165 Jahren wurde die schwedische Literatur-Nobelpreisträgerin (übrigens die erste Frau mit dieser Ehrung) geboren wurde: Selma Lagerlöf hat mit ihrem Buch von der unfreiwilligen, aber lehrreichen Reise Nils Holgerssons mit den Wildgänsen beschrieben, wie eine geglückte Kindheit auch nach widrigem Start gelingen kann oder: Was es braucht, ein guter Mensch zu werden. Wir können Lagerlöfs Buch als Blaupause nehmen, wenn wir uns bemühen, Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen.

Es kann bereits damit beginnen, dass wir es ernst nehmen mit einer Losung, die vor über 30 Jahren die Kindergipfel in Deutschland propagierten: „Kinder reden, Erwachsene hören zu“, lautete das Motto. Der Stimme der Kinder wollten die Initiatoren, unterstützt durch Persönlichkeiten wie Astrid Lindgren, Jacques Cousteau, Jane Goodall, Robert Jungk, Heinz Sielmann oder Michael Ende, Gehör verschaffen. Es gelang damals, die Rolle, die Kinder in unserer Gesellschaft spielen sollten, zu verändern. Die Aktion richtete den Blick darauf, dass es Kinder sein werden, die unser aller Zukunft gestalten.

Das muss unsere Leitlinie bleiben. Diese Aufgabe sollten wir wieder ernst(er) nehmen. Denn „an der Meinung der Kinder kommt die Politik nicht vorbei“, formuliert es das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW). Die jungen Aktiven von Fridays for Future, die allzu träge Erwachsene wachrütteln und zum Engagement gegen den Klimawandel anstiften, sind ein treffendes Beispiel für diese Sichtweise. Und die ÖDP ist mit ihrem Vorschlag zur Absenkung des Wahlalters auf dem Weg, Kindern mehr Gewicht zu verleihen und damit mehr Teilhabe zu verwirklichen.

Autor/in:
Gerd Pfitzenmaier
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