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Persönlicher Kommentar

Osterlachen?

Angeblich musste im Mittelalter zu Ende des Ostergottesdienstes von den feiernden Menschen laut und ausgelassen gelacht werden. Der Tod sollte ausgelacht, ja verlacht werden – hatte er doch seine Allmacht über die Menschen durch die Auferstehung Christ verloren.

An diesem Osterfest 2016 kann einem das „Oster-Lachen“ vergehen. Der Tod scheint zu triumphieren. Er ist durch keine Religion, auch nicht durch Wissenschaft und Politik aus der Welt zu schaffen. Ja es gibt sogar Menschen, die sich im Namen von Religion zu gierigen Agenten und tätigen Propagandisten des Todes machen. Sie feiern das Morden und sehen in der Verbreitung von Elend und Schrecken den Sinn ihres Daseins.

Wie gesagt: Zum Osterlachen bin ich derzeit nicht aufgelegt. Auch die Auferstehungs-Geschichten aus den Evangelien sind ja keine heiteren Episoden: Die Beteiligten haben Furcht und Zweifel. Auch beschert ihnen ihre Erfahrung mit dem auferstandenen Lehrer und Messias kein leichtes und unbeschwert-heiteres Weiterleben. Aber der Sinn ihrer Existenz hat sich geändert: Das Lebens-Ziel darf niemals Tod und Vernichtung heißen. Das Leben muss sich am Leben orientieren.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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