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Persönlicher Kommentar

Nur die Besten!

Natürlich hat man als regelmäßiger Zeitungsleser eine gewisse Vorstellung von den „legalen“ Möglichkeiten großer Konzerne, die Steuerzahlung zu „optimieren“: Lizenzgebühren, Zinszahlungen, hohe Mieten – gewinnreduzierende Abflüsse an konzerneigene Töchter, ansässig in Steueroasen… Aber dass ich das alles wirklich verstünde, was jetzt als „Luxemburg-Leaks“ enttarnt wurde, kann ich nicht behaupten. Um solche Aktionen nicht nur zu verstehen, sondern sie zu entwerfen und sicher „durchzuziehen“, braucht es „die Besten“. Die Leistungseliten der Juristen und Finanzwissenschaftler, hoch begabte und noch höher gebildete junge Menschen bekommen von den einschlägigen Beratungsfirmen attraktive Angebote. Dass „die Besten“ akzeptieren ist verständlich: Man arbeitet an attraktiven Orten und wird gut bezahlt. Aber wie lange hält ein Mensch das aus? Wann kommen ihm Zweifel, wofür er da seinen Intellekt einsetzt? Wann wird ihm klar, dass seine Arbeit die kleinen Leute schädigt, wenn er täglich hilft, den Solidarbeitrag der kräftigsten Akteure der Weltgesellschaft auf nahe Null zu bringen? Ich kenne einen, der gekündigt hat und ich habe Respekt vor ihm. Die Besten sollten auch die besten Ziele verfolgen.  

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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