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Persönlicher Kommentar

Metastasengefahr

Muss man das Gezerre um ein weltweites Netzwerk von Fußballfunktionären wirklich so wichtig nehmen, wie das in den letzten Wochen geschehen ist? Top-Meldungen in der Tagesschau, Aufmacher in den führenden Zeitungen Europas, Hauptthema zu Mittag an den Kantinentischen… haben wir keine anderen Sorgen?  Sollen diese alten Männer doch in den diversen Luxushotels aushandeln, wo demnächst Milliarden verbaut werden und wo um goldene Pokale gekickt wird – ist doch wirklich alles nur Business und Nebensache!

Ich habe mich dabei ertappt so zu empfinden. Nach gründlicherem Nachdenken bin ich anders eingestellt: Es geht um Korruption. Korruption ist eines der Grundübel der Menschheit – egal an welcher Stelle sie auftritt. Jeder einzelne Fall von Korruption neigt dazu, Metastasen zu bilden.  Korruption und Rechtsstaat, Korruption und Demokratie, Korruption und humane Entwicklung  - das geht nirgendwo zusammen. Wer als Bürgerin damit rechnen muss, dass Entscheidungen auf Bestechung, auf Missbrauch von Funktionsmacht, auf Bruch der Regeln beruhen, der wird sich nicht mehr an der Willensbildung beteiligen und wird darauf verzichten, sich zu engagieren. Deshalb muss jeder Verdacht auf Korruption – ganz gleich an welcher Stelle – mit Nachdruck geprüft werden. Entscheidungen, die aufgrund von Korruption getroffen wurden, müssen aufgehoben werden. Es besteht Metastasengefahr!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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