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Persönlicher Kommentar

Macht die digitale Bilderflut leseschwach?

Mit der Lesekompetenz deutscher Kinder und Jugendlicher steht es leider immer noch nicht zum Besten. Die Pisa-Studie hat erneut keine tollen Ergebnisse gebracht. Und es war kaum anders zu erwarten: Die sich äußernden und von der Medienwelt beachteten Expertinnen und Experten stießen verstärkt in ihre allseits bekannten Hörner und forderten erneut die Ausweitung der frühkindlichen Bildung in Krippen und Kitas sowie die flächendeckende Ganztagsschule. Wundermittel gegen alle Übel…

Erstaunlicherweise beschäftigen sich Bildungsforscher kaum mit der Tatsache, dass wir in den letzten Jahren eine massive Veränderung der kindlich-jugendlichen und vor allem auch der elterlichen Mediennutzung erlebt haben. Kann es sein, dass die digital-elektronische Wirtschaft mittlerweile so großen Einfluss auf Wissenschaft und Politik hat, dass kritische Analysen über die digital-visuelle Reiz-Überforderung der Kinder ebenso wie die zeitliche Selbstauslieferung vieler Eltern an digitale Medien und „soziale“ Netzwerke nicht mehr auf Forschungsinteresse stoßen?

Immerhin hat der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Thomas Fischbach vor kurzem gewarnt: „Kein Smart-Phone unter 11 Jahren! Den medialen Dauerbeschuss macht das beste Hirn nicht mit.“ Die viel beklagte Konzentrationsschwäche ist seiner Meinung nach auch hier begründet. Geht gutes Lesen eigentlich ohne Konzentrationsfähigkeit?

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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