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Persönlicher Kommentar

Irrtum Nationalismus

Es sieht so aus, als müsste man erneut über Nationalismus nachdenken. Mich wundert, dass jetzt wieder so viele Leute glauben, man könne Probleme besser lösen, wenn man „seine eigene Suppe“ kocht und sich nicht um Kooperation mit anderen kümmert. Dabei ist die Lehre der Geschichte so klar: Nach jeder Epoche, in der vorwiegend national gedacht und gehandelt wurde, ging es anschließend Deutschland und der Welt deutlich schlechter! Oft führte nationales Denken zu entsetzlichen Katastrophen. Nationalismus und völkisches Denken, also die extremen Formen dieser politischen Richtung, haben in aller Regel zu fürchterlichen Kriegen und Verbrechen geführt. Deshalb müssen alle Kritiker der Praxis von EU, UN, WTO  und anderer supranationaler Einrichtungen sehr sorgfältig auf Differenzierung achten: Ja, diese Einrichtungen arbeiten nicht optimal. Ja diese Einrichtungen haben oft ein falsches, in der Regel marktradikales Programm. Ja, diese Einrichtungen haben teils schwere Demokratiedefizite. Aber sie haben den unverzichtbaren Vorteil, den Interessen nicht nur eines Staates verpflichtet zu sein. Im Idealfall wird dort wenigstens ansatzweise an einer Art von „Welt-Gemeinwohl“ gearbeitet. Es muss deshalb unser Ziel sein, die Fehler und Schwächen supranationaler Einrichtungen abzubauen, diese Einrichtungen aber auf alle Fälle zu erhalten.    

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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