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Persönlicher Kommentar

Identität

Bernhard Suttner

Es gibt in diesem Land Menschen, die sich mehr und mehr um die Bewahrung der europäischen Identität sorgen. Manche tun das ehrlich und nachdenklich, andere sagen zwar „Identität“, meinen aber etwas ganz anderes, nämlich Ausgrenzung, Verachtung und Hass auf Andersdenkende und Andersaussehende.

Ich meine, dass es sich lohnt, aktiv und bewusst über Identität nachzudenken. Es lohnt sich aufzupassen, dass die Basis unserer Kultur und unserer Werteordnung nicht verloren geht, sondern zeitgemäß gepflegt wird. Weihnachten als „Startpunkt“ des Christentums ist es wert gefeiert zu werden. Es lenkt in seinen Bildern den Blick auf die Welt der kleinen Leute, die nicht in Palästen feiern. Auch deshalb hat Franz von Assisi dieses Fest der kleinen und einfachen Leute so geliebt und – wie es heißt – die erste bildhafte Krippe inszeniert. Franz ist mir ein Vorbild auch für unsere Zeit, weil er seine Religion niemals aggressiv zur Abwertung anderer benutzt hat: Vor 800 Jahren, im Jahre 1219 hat sich Franziskus mitten im Kreuzzug mit dem Sultan al Malik in Kairo zu einem friedlichen Gedankenaustausch getroffen.

Vielleicht gelingt es uns allen, uns durch das Fest berühren zu lassen und manchen bislang ungewohnten Gedankenaustausch mit Andersdenkenden und Andersaussehenden zu wagen! Dieses Fest hat mehr zu bieten als gutes Essen, prächtige Dekorationen und hoffentlich passende Geschenke… Weihnachten gehört zu den Teilen unserer Identität, die es wert sind, nicht nur äußerlich gefeiert, sondern in seiner Botschaft bewahrt und ernst genommen zu werden.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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