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Persönlicher Kommentar

Helfergeburt

Auch wenn viele Mitmenschen damit nicht mehr allzu viel anfangen können gilt doch: Das Weihnachtsfest feiert die Geburt eines „Helfers“. Kein Macher, erst recht kein Magier und Zauberer. Kein Super-, Spider- oder Sonstwas-man. Auch (und besonders): Es ist keiner von den gefährlichen und doch immer wieder einmal von vielen ersehnten „starken Männern“ der Weltgeschichte, die „aufräumen“, allen alles versprechen, „durchgreifen“,  Kriege anzetteln und letztlich für noch größere Probleme sorgen.

Der zur Weihnacht geoffenbarte Helfer (gläubige Menschen sagen lieber: Erlöser) verkündete die Notwendigkeit der Umkehr und der Empathie eines jeden einzelnen. Der 2007 verstorbene Atomphysiker und Philosoph Carl-Friedrich von Weizsäcker hat die christliche Botschaft einmal so auf den Punkt gebracht: „Liebe deinen Nächsten heißt nicht, liebe deinen Gesinnungsgenossen, sondern: Nimm den Mitmenschen ernst, der dir soeben begegnet ist, auch und gerade, wenn er deinen Überzeugungen fremd ist.“ 

Der christliche Erlöser nimmt uns also nichts von unserer eigenen Verantwortung ab. Er zaubert nicht und entmündigt uns nicht. Er gibt uns aber mit unverstellter Deutlichkeit einen Weg an, auf dem es besser werden kann – wenn wir es denn wirklich wollen: Selbstkorrektur und Empathie.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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