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Persönlicher Kommentar

Fachkräftemangel!

Nach dem Willen der großen Koalition soll das Elterngeld flexibler werden. Was auf den ersten Blick ganz prima aussieht, entpuppt sich auf dem zweiten Blick als weitere Runde im alten Spiel: Eltern sollen so früh wie möglich nach der Geburt eines Kindes wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Familienministerin Schwesig bestätigt nur, was schon seit mehr als einem Jahrzehnt die sog. „Familien“-Politik der unterschiedlich eingefärbten Bundesregierungen beherrscht: Eltern, vor allem Frauen, „müssen ermutigt werden, früher ins Berufsleben zurückzukehren“. Neuerlich wird als Treiber dieser Bemühungen immer öfter (und natürlich auch von Frau Schwesig) der „Fachkräftemangel“ in der Wirtschaft genannt. Ist das die Hauptsorge der Familienministerin? Ist ihr Ministerium eine Unterabteilung des Wirtschaftsministeriums? Weiß Frau Schwesig nicht, dass vor allem in den Kindertagesstätten ein eklatanter Fachkräftemangel herrscht? Wenn bald noch mehr Kinder noch früher außerhäuslich betreut werden müssen, wird sich dieser Mangel verschärfen! Wird also der Fachkräftemangel in Verwaltung, Forschung und Produktion gemildert, indem man den Kindern Fachkräfte vorenthält?

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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