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Persönlicher Kommentar

Expansion statt Wachstum

Sprache bildet Bewusstsein. Das ist eine alte Erkenntnis. Die Wahl der Worte ist deshalb nicht belanglos. Ich halte es für sinnvoll, nicht mehr vom „Wachstum“ der Wirtschaft zu reden - auch nicht von „qualitativem Wachstum“ oder gar von „green growth“ - sondern immer den Aspekt der „Expansion“ herauszustellen. Wollen wir ständig expandieren? Sollen unsere Siedlungen expandieren? Soll die Verkehrsinfrastruktur  noch weiter expandieren? Wenn das eine expandiert, wird anderes zurückgedrängt:  Zum Beispiel das freie Land, die Reste von Wildnis, auch die freie Zeit und die noch nicht vermarkteten Erlebnismöglichkeiten. Wenn große Konzerne expandieren, wird der Raum für kleinere Firmen eng. Diese eher problembehafteten Bilder von Ausweitung und Verengung stellen sich nicht ein, wenn vom „Wachstum“ die Rede ist. Der Begriff „Wachstum“ vermittelt immer den Eindruck von „es geht voran!“.  Dabei wird übersehen, dass eine ständig expansive Lebensweise immer auch „aufzehrt“ und Grenzen überschreitet.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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