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Persönlicher Kommentar

Endlich Urlaub! Aber bitte nachhaltig reisen.

Seit dieser Woche sind nun in allen Bundesländern Sommerferien. Und nach zwei Jahren Pandemie merkt man überall: Die meisten Deutschen wollen endlich wieder in Urlaub fahren.

Allerdings trägt der Tourismus laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) fünf Prozent zu den weltweiten C02-Emissionen bei.* Außerdem verbraucht man im Urlaub etwa ein Fünftel mehr Essen als zu Hause (vieles davon landet auch im Müll der Hotelküchen und Restaurants, die global etwa für 12 Prozent der Lebensmittelabfälle verantwortlich sind), und der Energieverbrauch ist ebenfalls deutlich höher, was auf geheizte Pools, Klimaanlagen etc. zurückzuführen ist.**  

Vor allem aber ist die An- und Abreise von zentraler Bedeutung für den CO2-Fußabdruck, den eine Reise hinterlässt. Dabei ist das Flugzeug das schädlichste Verkehrsmittel, gefolgt vom Auto.  

Einer aktuellen Umfrage von Statista Q zufolge ist einer Mehrheit der deutschen Reisenden ihr Umwelteinfluss durchaus bewusst. Allerdings wollen die wenigsten aus Nachhaltigkeitsgründen völlig auf das Reisen verzichten. Von den befragten Deutschen, die 2022 keine Reise planen, nannten lediglich 6 % den Umweltschutz als Grund.*** Die Bedrohung durch den Klimawandel hemmt demnach nicht die generelle Reiselust. Wie gelingt also ein schöner Urlaub ohne schlechtes Gewissen?

Mit dem Quarks-Rechner kann man schon einmal nachrechnen, was die Wahl des Reiseziels und Verkehrsmittels für den CO2-Ausstoß bedeutet: https://www.quarks.de/

Lieber länger, dafür seltener reisen, lautet der erste Rat der Klimaschützer. Wenn es ein Fernziel sein muss, sollte man prüfen, ob Fernbus, Bahn und Schiffsfähre Alternativen zu Flugzeug und PKW darstellen.

Und bei der Auswahl der Unterkunft kann man sich erkundigen, ob das Hotel ein Zertifikat für Umweltfreundlichkeit hat, sogenannte Eco Lodges, Bio-Bauernhöfe oder Bio-Campingplätze nutzen oder auf nachhaltig konzipierte Ferienwohnungen achten. Die derzeitige Situation einer drohenden Energiekrise kann sogar eine Chance für den Tourismus bedeuten: Zum Beispiel durch eine klimaschonende passive Kühlung von Gebäuden anstelle der Nutzung von Klimaanlagen. Einige Hotels setzen immerhin bereits auf eine „mixed mode“-Kombination aus natürlicher und technischer Kühlung.

Vor Ort sollte man darauf achten, dass nur lokale und saisonale Lebensmittel genutzt werden, sich erkundigen, wie die Mülltrennung funktioniert und den eigenen Wasserverbrauch kritisch hinterfragen, gerade in Regionen, in denen ohnehin Wasserknappheit vorherrscht. Essensbuffets sind möglichst zu meiden – sie bieten zwar große Auswahl, bedeuten daher meist aber auch eine immense Lebensmittelverschwendung. Unterwegs lokale Artenschutzprojekte und Naturschutzgebiete zu unterstützen macht Spaß und bringt tiefere Einblicke in die jeweilige Urlaubsregion.

Und wenn es dann zurück Richtung Heimat geht, nicht vergessen: Weder exotische Tiere noch geschützte Arten wie Korallen oder Elfenbein gehören als Souvenir ins Gepäck. Eine ganze Liste von Tipps und Tricks für „Green Traveller“ bietet auch das Umweltbundesamt unter: https://www.umweltbundesamt.de/

Und wer noch Inspiration braucht: Geo stellt hier acht Nah- und Fernziele vor, die sich in Sachen Nachhaltigkeit hervorgetan haben: https://www.geo.de/reisen/reise-inspiration/  

In diesem Sinne: Wir wünschen euch allen einen wunderschönen Urlaub!
 

* https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/klimaneutral-reisen-100.html

**https://www.tourism-watch.de/de

***https://www.itb.com/de/presse/pressemitteilungen/news_5504.html

Autor/in:
Anja Kistler
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