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Persönlicher Kommentar

Ende 21.15 Uhr

Die CDU will moderner werden und jüngere Generationen für die Parteipolitik gewinnen. Eine interessante Neuerung soll helfen: Künftig  wird bei Parteiveranstaltungen nicht nur der Beginn (z.B. 19.30 Uhr) angegeben, sondern auch das verbindliche Ende (sagen wir: 21.15 Uhr). Damit will die CDU sagen: Politik nimmt Dir nicht die ganze Zeit; es soll noch Raum für andere Interessen bleiben. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Aber ein Gedanke drängt sich mir doch auf: Politisches Engagement, verstanden als persönlicher Beitrag zur Gestaltung des Gemeinwohls, lässt sich nicht begrenzen. Sie hört nicht auf. Sie ist nie fertig. Immer kommt noch was dazu. Ein ständiger Prozess. Insofern hat  die strenge Begrenzung der künftigen CDU-Veranstaltungen auch den Charakter eines rührend-hilflosen Versuchs: Ich glaube, das kriegt ihr nicht hin! Wenn jemand wirklich von der Politik erfasst wurde, dann kommt eins zum anderen und auf einmal werden Dinge und Vorgänge interessant, von denen man vielleicht lange Zeit gar nicht wusste, dass es sie gibt. Junge Leute sind womöglich gar nicht so sehr an der Begrenzung interessiert: Man sagt mir, dass die besten Computerspiele niemals enden, weil sich immer wieder eine ganz neue, überraschende Story öffnet… Vielleicht sollte man die Politik mit einem anderen Versprechen bewerben: open end!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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