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Persönlicher Kommentar

Dinosaurier 2.0? Jetzt gegen das Artensterben handeln!

Habt ihr schon mal ein Riesenfaultier gesehen? Wahrscheinlich nicht - das ist nämlich, ursprünglich in Amerika beheimatet, vor ca. 10 000 Jahren ausgestorben. Wissenschaftler machen dafür vor allem den Menschen verantwortlich, der sich in den Jahrtausenden davor ebenfalls in Amerika angesiedelt und eifrig Jagd auf die langsamen Riesen gemacht hatte.

Doch die Riesenfaultiere sind in der Menschheitsgeschichte bei Weitem nicht unser einziges Opfer. Expertinnen und Experten warnen derzeit eindringlich: Das sechste große Massensterben in der Geschichte des Planeten steht bevor. Eine Million von insgesamt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Welt sind bedroht,* pro Tag (!) sterben ca. 150 Arten unwiederbringlich aus.** Im Gegensatz zu vorhergehenden Ereignissen des Massenaussterbens sind diesmal allerdings kein Meteoriteneinschlag und keine tausende Jahre währende Eiszeit dafür verantwortlich, sondern wir Menschen.

 

Wie tragen wir zum Artensterben bei?

Der größte Faktor, der das Artensterben befeuert, ist die intensive Landnutzung: Drei Viertel der Landfläche auf der Erde (die nicht von Polareis bedeckt ist), haben Menschen bereits als Anbau- oder Siedlungsfläche in Beschlag genommen.*** Der Lebensraum für wilde Tier- und Pflanzenarten ist dadurch in den vergangenen Jahrzehnten stark geschrumpft, ihr Lebensraum wird immer noch permanent für Palmölplantagen oder den Sojaanbau gerodet. Dazu kommt der Klimawandel: Die Erde erwärmt sich schneller als jemals in ihrer Geschichte, viel zu schnell, als dass sich Tiere und Pflanzen an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen könnten. Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser sowie (illegale) Jagd auf gefährdete Arten tun ihr Übriges.

 

Wie halten wir das Artensterben auf?

Der Planet Erde ist ein riesiges, zusammenhängendes Ökosystem. Wir haben dieses Ökosystem über Jahrzehnte empfindlich gestört, vieles jetzt schon unwiederbringlich zerstört. Die Maßnahmen, die wir gegen den Verlust der Biodiversität auf der Welt ergreifen können, laufen also alle darauf hinaus, diese Schäden am Ökosystem wieder zu kitten und die Spuren, die der Mensch darin hinterlassen hat, zu reduzieren.

 

Das will die ÖDP für den Artenschutz tun:

  • Der Flächenverbrauch für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen muss innerhalb von zehn Jahren stufenweise auf Netto-Null reduziert werden - heißt: Es sollen nur noch so viele unberührte Flächen versiegelt werden, wie gleichzeitig anderswo entsiegelt werden. Brachflächen und Leerstände sollen bevorzugt bebaut werden, bevor noch mehr derzeit grüne Fläche versiegelt wird.
  • Naturschutzgebiete müssen erhalten und ausgebaut werden, mit Fokus besonders auch auf zusammenhängende Biotopverbünde. Die nationale Flächenplanung muss Naturschutzgebiete vor Land- und Forstwirtschaft priorisieren.
  • Die gesetzlichen Regelungen zum Artenschutz, die durch das ÖDP-Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen" in Bayern geschaffen wurden, sollen auf das gesamte Bundesgebiet übertragen werden.
  • Mehr ökologische Landwirtschaft mit geringeren Tierbeständen und artgerechter Haltung (über die Vorteile von Bio-Anbau hier).
  • Agrarförderung muss nach ökologischen Kriterien vergeben werden. Außerdem: Förderung von Schutzhecken und Randstreifen sowie von Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Flächen als Kohlenstoffsenke. (Mehr über die notwendige Agrarwende hier)
  • Wälder müssen klimaangepasst als Mischwälder aufgeforstet werden - wir fordern 10 % Waldfläche als unbewirtschaftete Schutzgebiete.
  • Keine Trockenlegung von Mooren mehr.

Zum Artenschutz gehört aber auch konsequenter Klimaschutz, um die Erderwärmung so gering wie möglich zu halten und so dem Artensterben auf dem ganzen Planeten entgegenzuwirken. Die ÖDP-Forderungen zum Klimaschutz haben wir in diesem Blogartikel zusammengefasst.

 

Quellen:

* www.prisma.de/news/tv/Artensterben-die-Fakten-Die-Zahl-der-Tiere-und-Pflanzen-schwindet-rasant,30343422

** NABU, zitiert in: www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tiere/150-arten-sterben-pro-tag-aus-groesstes-artensterben-seit-ende-der-dinosaurier-zeit-droht-16660249.html

*** www.zdf.de/dokumentation/terra-x/artensterben-die-fakten-mit-dirk-steffens-100.html

Autor/in:
Fenya Kirst
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