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Persönlicher Kommentar

Die Klimabewegung – eine kleine Zeitreise

„Der 20. August 2018 ist der Tag, an dem alles begann“, so nennt zumindest Fridays for Future den ersten Freitag an dem, statt zur Schule zu gehen, Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament für mehr Klimaschutz demonstrierte. Daraus wurde der Freitag zum internationalen Schulstreiktag. Und Fridays for Future zur vielleicht bekanntesten Klimabewegung. Tatsächlich hat aber alles schon viel früher begonnen…

Eine erste Naturschutzbewegung gab es in Deutschland bereits in der Romantik, damals als eher konservativ geprägte Gegenbewegung zur Industrialisierung. Der Vorgänger des Naturschutzbundes NABU wurde schon im Jahr 1899 als ‚Bund für Vogelschutz‘ gegründet.

Es ist schwer, einen eindeutigen Anfang der politischen Klimaschutzbewegung zu definieren, aber 1962 formulierte Rachel Carson im Buch „Der stumme Frühling“ die ökologischen Kerngedanken der modernen Umweltbewegung. Es ging dabei vorwiegend um das Insektengift DDT. Carson zeigt hier die Nahrungskette auf und wie Umweltgifte darin ihren Einzug finden.*

Die erste Welt-Umweltkonferenz fand 1972 in Stockholm statt, überschattet von den polarisierenden Debatten des Kalten Krieges. Dennoch ist der 5. Juni, der Beginn der Konferenz, noch heute der „Internationale Tag der Umwelt“. Indira Ghandi, die damalige Premierministerin Indiens, hielt dort eine bewegende Rede, in der sie Not und Armut als Auslöser für Umweltverschmutzung nannte. Aber der Gedanke, dass Ressourcen endlich sind und welche schlimmen Auswirkungen das stetige Wachstum von Weltbevölkerung und Industrie auf die Umwelt hat, wurde im gleichen Jahr erst durch den Club of Rome, einer Gruppe von Wissenschaftlern und Unternehmern, als Studie „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht.**  

Dazu kam die Anti-Atombewegung. 1975 fand eine erste große Demonstration und Kundgebung gegen Atomkraft bei Wyhl statt. Und ab den späten 70er Jahren kam es zur Gründung erster Grüner Listen. 1978 gründete Herbert Gruhl, der auch Bundesvorsitzender des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) war, die „Grüne Aktion Zukunft“ (GAZ), die sich später an der Gründung der Partei der Grünen beteiligte. Und 1982 ging daraus dann die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) hervor.

Die Klimaforschung steckte damals noch in den Kinderschuhen; Zusammenhänge zwischen Treibhauseffekt und Klimawandel waren in der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Erst in den 90er Jahren bildete sich ein tieferes Verständnis für die Folgen der von Menschen verursachten Emissionen auf Klima und Umwelt heraus.

Im Jahr 1989 wurde das internationale Netzwerk CAN (Climate Action Network) gegründet, das mittlerweile über 1500 Nichtregierungsorganisationen umfasst, mit dem Ziel, die von Menschen verursachte globale Erwärmung einzudämmen.

Auf dem Umweltgipfel von Rio 1992, der als wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Klimabewegung gilt, sorgte der Appell von Revern Suzuki , der 12jährigen Tochter eines kanadischen Umweltaktivisten, für Aufsehen. Im Internet kursiert das Video ihrer Rede unter dem Titel: "Das Mädchen, das die Welt für sechs Minuten zum Schweigen brachte."***

Seit Freitag, 20. August 2018, dem Beginn der „Fridays for Future“ sind nun über drei Jahre vergangen. Die Problematik ist immerhin im Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit angekommen. Dennoch: Die Klimakrise eskaliert weiter. Gerade erst wurde ausgerechnet Atomkraft von der EU als nachhaltige Energiequelle eingestuft. Dies soll daher auch ein Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, an alle Aktivistinnen und Klimaschützer sein, nicht aufzugeben: Wir haben nur diese eine Erde und der Einsatz dafür lohnt sich. Aus unserer, aus Sicht der ÖDP, bedeutet das: „Weniger ist mehr“ ist die beste Grundlage für einen wirksamen Schutz der Artenvielfalt, der Ökosysteme und des Klimas. Auch wir werden nicht aufgeben! Klima, Umwelt und Artenschutz 

*https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/geschichte-der-oekologiebewegung-100.html

**https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/uno_konferenz_stockholm_1972_688.htm

***https://www.swr.de/swr2/wissen/broadcastcontrib-swr-31666.html

Autor/in:
Anja Kistler
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