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Persönlicher Kommentar

Das Problem "Wohnen"

Was können wir dem Mietwahnsinn entgegensetzen?

Wohnen wird für viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zunehmend zum Problem. Ca. 40 Mio. Menschen lebten 2020 in Deutschland zur Miete [1] und besonders in Ballungsräumen ist die Wohnungssuche bei Wohnungsmangel und schnell steigenden Mietpreisen oft ein Albtraum. Man witzelt, in Städten wie Hamburg, Berlin, München eine Wohnung zu beziehen, sei ein bisschen wie heiraten: Hat man einmal was gefunden, ist man lebenslang gebunden. Beschlüsse wie die des Bundesverfassungsgerichts, das jüngst den Berliner Mietendeckel gekippt hat, stoßen bei Mieterinnen und Mietern deshalb auf wenig Begeisterung. [2] Es gibt jedoch einige Initiativen, die dem Mietwahnsinn etwas entgegensetzen wollen. Zwei stellen wir euch hier vor, die aus ÖDP-Perspektive neben finanziellen auch noch andere Vorteile bringen.

 

Alle unter einem Dach: Mehrgenerationenhäuser

 Der ÖDP liegt die Integration von Jung und Alt besonders am Herzen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels darf sich die Sorge für junge und alte Menschen nicht in deren wirtschaftlicher Absicherung erschöpfen - die aber natürlich dennoch gewährleistet sein muss. Wenn Junge und Alte gemeinsam wohnen, verbinden sich diese beiden Aspekte wie von selbst. Alte Menschen etwa können in sog. Mehrgenerationenhäusern eine Alternative zum Altersheim finden, während Jüngere dort von günstigem Wohnraum und den sozialen Angeboten profitieren können.

Im kleineren Rahmen bieten Mehrgenerationen-WGs ähnliche Vorteile: Wenn die finanziell schlecht ausgestattete Studentin ein besonders günstiges Zimmer im ohnehin zu groß gewordenen Eigenheim eines älteren Ehepaars findet und dafür im Alltag mit anpackt, ist beiden Parteien geholfen. Und am Ende lernen sie vielleicht sogar noch etwas voneinander.

 

Die goldene Mitte zwischen Mieten und Kaufen: Genossenschaftlich Wohnen

Die Idee des genossenschaftlichen Wohnens ist nicht gerade neu. Wohnraum in Ballungsgebieten ist schon lange knapp und manche Genossenschaften sind bereits über 100 Jahre alt. Die Idee dahinter hat jedoch nichts von ihrer Attraktivität verloren: In einer Genossenschaft verwalten die Mitglieder sich selbst. Jedes Mitglied erwirbt Genossenschaftsanteile und erhält somit Anspruch auf eine Wohnung der Genossenschaft, kann aber auch bei der Verwaltung mitbestimmen. Gewinne gehen nicht an Aktionäre, sondern bleiben bei den Mitgliedern. Die Miethöhe wird nicht an Profit ausgerichtet und ist somit häufig um ein Vielfaches geringer als in "normalen" Wohnungen. Oft gehören zu genossenschaftlich bewohnten Häusern auch Gemeinschaftsräume dazu und ein lebhaftes Sozialleben in der Nachbarschaft.

Genossenschaftliches Wohnen bietet auch eine hohe Flexibilität, die wiederum gegen die Wohnungsnot wirkt. Die horrend steigenden Mieten in großen Städten machen es beispielsweise schwer, sich wohnungsmäßig zu verkleinern. Die Kinder sind aus dem Haus und statt der 4- würde auch die 2-Zimmerwohnung reichen? Die wäre dann aber mit gestiegenem Mietspiegel mindestens genauso teuer wie die 4-Zimmer-Wohnung mit "altem" Mietvertrag. Das führt dazu, dass das ältere Ehepaar eben in ihren vier Zimmern bleibt, die sie eigentlich nicht brauchen - während die junge Kleinfamilie mit frisch geborenem Nachwuchs kein neues Heim finden kann.

 

Das ÖDP-Konzept

Wohnen muss bezahlbar bleiben - das ist für die ÖDP selbstverständlich. Hier muss auch die Politik regulierend eingreifen. Ganz besonderen Wert legt die ÖDP aber auch darauf, dass Jung und Alt gleichermaßen zum Zuge kommen und in der Stadtplanung berücksichtigt werden, nicht nur beim Wohnungsbau, sondern auch bei der Gestaltung der Wohngebiete. Zum Beispiel fordert die ÖDP, politisch in Wohngebieten genügend Aufenthalts-, Spiel- und Ruhezonen vorzuschreiben. Besonders sollen auch Projekte für gemeinsames Wohnen gefördert werden - darunter fielen dann auch Projekte wie die oben genannten Mehrgenerationenhäuser.

 

Quelle:

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171237/umfrage/wohnsituation-der-bevoelkerung/

[2] https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bverfg-berliner-mietdeckel-101.html

Autor/in:
Fenya Kirst
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