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Persönlicher Kommentar

Cool – uncool ?

Petitionen und Unterschriftensammlungen sind unverzichtbar – darüber wird es wohl keinen Zweifel geben. Diese Aktionen sind wichtige Mittel der demokratischen Teilhabe für alle, die über keine Millionenspenden verfügen, die nicht mit Arbeitsplatzabbau drohen können und die auch keine Aufsichtsratsposten anzubieten haben…

Das Internet macht es leicht, Petitionen einzubringen und zu unterzeichnen. Wie gesagt: Eine wichtige Sache.  Aber wie überall gibt es auch hier Probleme: Immer mehr Leute meinen, der schnelle Klick sei zeitgemäß und reiche als demokratisches Engagement völlig aus.  Manche glauben, eine Initiative wie „Campact“ sei die neue Form der cleveren Demokratie – cooler, effektiver, schneller als z.B. eine „altertümliche“ Partei mit Satzung, Programmdebatten und Vorstandswahlen. Irrtum! Aus Einzelaktionen entstehen keine Lösungs-Konzepte. Dazu braucht es kontinuierliche Debatten und systematische Lernprozesse in dauerhaften personalen Gruppen. Deshalb ersetzen Petitionen keine Parteien. Die beiden Formen des politischen Engagements ergänzen sich und potenzieren sich gegenseitig. Wer nur die eine Form praktiziert, nutzt insofern weniger als die Hälfte seiner Möglichkeiten.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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