Page 26 - Landespolitisches Programm
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Natur- und Landschaftsschutz:
Den Reichtum unserer Heimat bewahren
Baden-Württemberg hat eine vielfältige Natur- und Kulturlandschaft. Diese Vielfalt an Lebensräumen,
Tier- und Pflanzenarten zu bewahren, ist für uns von der ÖDP ein zentrales Anliegen.
Besonderes Augenmerk kommt dabei den schwäbischen Streuobstwiesen, der größten
Streuobstlandschaft Mitteleuropas, zu. Diese Kulturlandschaft, die einen besonderen Artenreichtum an
Tieren beherbergt, ist zum einen durch Siedlungs- und Straßenbau bedroht, zum anderen durch den
schlechten Pflegezustand vieler Obstbäume. Für den Schutz der Streuobstwiesen ist ein umfassendes
Konzept erforderlich, das es konsequent umzusetzen gilt.
In einer vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft kann es zu Interessenkollisionen kommen. Eine solche
Kollision ist bei dem Konflikt zwischen Weidetierhaltung und der Wiederansiedlung von Beutegreifern wie
dem Wolf offensichtlich. Sowohl die Weidetierhaltung als auch die Wiederansiedlung des Wolfes sind
ökologisch wünschenswert.
Die ÖDP fordert:
Die noch bestehenden natürlichen und naturnahen Freiräume müssen gesichert und der Bestand an
Naturschutzgebieten erheblich ausgeweitet werden.
Die größeren Schutzgebiete müssen von Hauptamtlichen betreut werden.
Die Vergabe von Betreuungsverträgen an die Naturschutzverbände muss ausgeweitet werden.
Umfassenden Schutz der Streuobstwiesen durch:
o Verbesserten Bestandsschutz der Streuobstwiesen
o Unkomplizierte und nutzerorientierte Förderprogramme, auch für Hobby- und
Nebenerwerbsbewirtschafter
o Verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Vermarktung von Streuobst-Produkten
o Entwicklung und Umsetzung einer konsequenten Strategie für einen angepassten und
insektenschonenden Pflanzenschutz
o Verstärkung und Bündelung der Forschung zum Erhalt und zur Pflege der Streuobstwiesen
Ausreichenden Schutz von Weidetieren in (potenziellen) Wolfsgebieten durch Errichtung und
Instandhaltung von Schutzzäunen und durch Ausbildung und Haltung von Herdenschutzhunden.
Finanzierung der erhöhten Sach- und Personalkosten der Weidetierhalter über staatliche Beihilfen.
Kostendeckenden Schadensausgleich seitens des Landes bei Rissen, die vermutlich oder sicher vom
Wolf verursacht wurden, sofern der Betrieb den empfohlenen Standardschutz umgesetzt hat.
Gezielte Entnahme von Wölfen, die wiederholt ordnungsgemäß ausgeführte
Herdenschutzmaßnahmen überwinden oder sonstige gravierende Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Umsetzung des zwischen der Landesregierung und dem Trägerkreis des Volksbegehrens
Artenschutz ausgehandelten Eckpunktepapiers.
Die Fläche an Bannwald und naturbelassenem Wald muss vergrößert werden (BUND)
Ausweitung von Naturschutz- und Biospährengebieten.
Verstärkung der Naturparkverwaltungen, um die potentiale zum Erhalt der biologischen Vielfalt und
für eine naturverträgliche Landnutzung zu nutzen.
Wer ÖDP wählt, sorgt dafür, dass der Naturschutz in Baden-Württemberg trotz guter Ansätze eine noch größere
Bedeutung erhält!
Landespolitisches Programm der ÖDP Baden-Württemberg Seite 26