Page 15 - Landespolitisches Programm
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Medienpolitik:
               Rote Karte für Menschenverachtung in den Medien


               Seit Jahren wird der eigentliche Auftrag des öffentlichen Rundfunks (Radio und Fernsehen), aber auch
               die offene, objektive und differenzierte Berichterstattung in anderen Medien wie Zeitungen, Zeitschriften
               und im Internet von interessengeleiteten Politikern und profitorientierten Konzernen ausgehebelt. So
               treiben z. B. nicht nur private (Fernseh-)Sender das Programmangebot in eine Spirale der
               Niveausenkung.
               Die Folgen sind extrem seichte, zynische und gewaltverherrlichende Angebote, ein Verlust der Qualität,
               Vielfalt und Ernsthaftigkeit von Informationen. Auch in Kinderkanälen oder auf Webseiten für Kinder und
               Jugendliche sind die Inhalte vielfach nicht altersgerecht und von Gewalt und Konsumwerbung
               überfrachtet.
               Viele Sendungen haben menschenverachtenden Charakter. Sowohl der gesamte Bildungsbereich als
               auch der kulturelle Freizeitbereich leiden darunter. Ein hemmungsloser Marktliberalismus im
               Mediensektor geht auf Kosten der seelischen Gesundheit von Kindern und Erwachsenen und leistet
               einem verschwenderischen und egozentrischen Lebensstil Vorschub.
               Die ÖDP tritt für eine freie, unabhängige und kritische Berichterstattung sowie für altersgerechte,
               menschenwürdige und qualitativ hochwertige Medieninhalte ein.


               Die ÖDP fordert:

                  Die Meinungsfreiheit der Medien muss gewährleistet sein. Allerdings muss ein Missbrauch der
                   Pressefreiheit im Sinne von Volksverhetzung, Rassismus, Gewaltverherrlichung, Pornographie,
                   Blasphemie und dergleichen strafrechtlich verfolgt werden.

                  Die Werbung für Rauschmittel ist zu verbieten.

                  Von Politik und Wirtschaft unabhängige öffentliche Hörfunk- und Fernsehanstalt.

                  Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen über die Medien und ihre Wirkungen.

                  Eine stärkere zielgerichtete Beratung der Eltern zum Beispiel bei Elternabenden, auch im Hinblick auf
                   die altersgerechte Nutzung und die Risiken des Internets und der sozialen Medien.

                  Den gleichzeitigen Ausbau der leitungsgebundenen Breitbandtechnologie sowohl im städtischen
                   Bereich als auch im ländlichen Raum, um diesen nicht zu benachteiligen.


               Wer ÖDP wählt, setzt sich für menschenwürdige und qualitativ hochwertige Medieninhalte ein!






























               Landespolitisches Programm der ÖDP Baden-Württemberg                                Seite 15
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