Landwirtschaft ohne Pestizide?

Gemeinsam mit meinem italienischen Kollegen Dario Nardella, Koordinator des Agrarausschusses für die S&D-Fraktion, veranstalte ich, Manuela Ripa, folgende Podiumsdiskussion:

Auf dem Weg zu einem gerechten Übergang: IPM, Biokontrolle statt Pestiziden?
 
Datum: 4. März 2025
Zeit: 16.00 - 18.00 CET
Ort: Europäisches Parlament - Raum ASP5E2, und online
 
Können integrierter Pflanzenschutz (IPM) und biologische Schädlingsbekämpfung der Weg zur Landwirtschaft der Zukunft und zu einem gesünderen Europa sein?
 
Mit dieser Veranstaltung soll die Diskussion wieder angestoßen werden:

  • Vorstellung erfolgreicher Initiativen und Innovationen, die den Pestizideinsatz in ganz Europa verringert haben
  • Hervorhebung der Gesundheits- und Sicherheitsvorteile einer geringeren Pestizidbelastung für Landwirte, Landarbeiter und Gemeinden
  • Identifizierung umsetzbarer Schritte und politischer Empfehlungen zur Unterstützung eines gerechten Übergangs, der wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Ergebnisse in den Vordergrund stellt

 

Programm:
 
16.00 - 16.10 h – Einführung

- Eröffnungsrede der Gastgeber

16.10-16.25 h - Präsentationen und Erfahrungsberichte: Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit

- Violette Geissen: Wageningen University & Research, Ergebnisse aus dem SPRINT-Projekt
- Erfahrungsbericht eines Landarbeiters (TBC)

16.25-17.05 h - Panel 1: Aufzeigen von Lösungen für einen gerechten Ausstieg aus dem Einsatz von Pestiziden

- Romain Escassut-Nandillon, L'Institut Agro Dijon
- Felix de Bousies, Belgischer Landwirt (TBC)
- Gil Luypaert, Internationaler Verband der Hersteller von Biokontrollmitteln (IBM)

17.10-17.50 h - Panel 2: Wie geht es weiter mit den politischen Maßnahmen?

- Maria Pilar Aguar Fernandez, Direktorin, GD SANTE, Europäische Kommission
- Catherine Geslaine-Lanéelle, Direktorin, GD AGRI, Europäische Kommission
- Martin Dermine, PAN Europa
- Maxime Janssens, Verband der Junglandwirte (FJA)

17.50 - 18.00 h - Abschluss

- Schlussworte der Gastgeber

 

ACHTUNG: Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt!

 

Gerne können Sie sich bis spätestens 3. März 2025 zu der Diskussion unter diesem Link anmelden.

Ich freue mich auf Sie!

Manuela Ripa
ÖDP-Europaabgeordnete

 

 
 

Was aus der Bundestagswahl folgen muss

Liebe Freundinnen und liebe Freunde der ÖDP,

die jüngste Bundestagswahl ist gelaufen! Sie brachte im Ergebnis keine echte Überraschung – weder für uns, noch allgemein. Im Grunde war das Resultat des deutlich erschwerten Winterwahlkampfs so oder so ähnlich vorhersehbar.

Aufgrund der geringen Vorbereitungszeit zum Sammeln der erforderlichen Unterstützungsunterschriften konnten wir letztendlich nur in drei von 16 Bundesländern antreten (Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz). Eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen dieses undemokratische Problem scheiterte leider. Wir als ÖDP wollten aber, z. B. über den Wahl-O-Mat oder die Fernsehwerbung, trotzdem politisch präsent sein, so dass ein Verzicht auf eine Kandidatur nicht in Frage kam. Immerhin waren wir damit für ca. 66 % unserer Wählerinnen und Wähler von 2021 wieder auf dem Stimmzettel. So erhielten wir in den drei Bundesländern – bei einer extrem hohen Polarisierung im Wahlkampf – nach 74.422 Zweitstimmen in 2021 in diesem Jahr 49.730 Zweitstimmen, was einem bundesweiten Ergebnis von 0,1 % entspricht. Bei der letzten Bundestagswahl waren wir bundesweit wählbar und hatten 0,2 % erzielt. In den Bundesländern, wo die ÖDP diesmal nicht auf dem Stimmzettel stand, erhielten wir 2021 37.707 Stimmen, die nun ebenfalls weggefallen sind. Unsere Erststimmenergebnisse waren – im Vergleich zu den Zweitstimmenergebnissen – überall leicht besser, allerdings sind wir nur in 37 Wahlkreisen mit Direktkandidatinnen und Kandidaten angetreten und erhielten dort in Summe bundesweit 54.641 Erststimmen. Eigentlich hätte unser Direktkandidat Markus Stamm in Bottrop/NRW noch weitere Erststimmen sammeln können, was nach der Wahlrechtsänderung allerdings ebenfalls wegfiel.

Anhand des insgesamt recht unfreundlichen Wahlausgangs mag man am liebsten schon gar nicht mehr das (Un-)Wort „Schicksalswahl“ in den Mund nehmen. Es war ja bereits die dritte in Folge. Viele Menschen ließen sich von dem Begriff einschüchtern – offensichtlich sogar eine Mehrheit. Wer sich aber ängstigt, wählt „strategisch“: Entweder AfD, um die Etablierten zu ärgern oder die Großen, „um AfD zu verhindern“. Das erklärt den Rückgang der Stimmen für die „Sonstigen“. Er ist nur teilweise Konsequenz des Nichtantritts vieler Kleinparteien.

Der einzig halbwegs sinnvolle Kommentar zum Wahlausgang ist, dass das Ergebnis vom 23. Februar auch die Quittung für das (un-)demokratische Verständnis der bisher und in Zukunft weiter „herrschenden“ Parteien und ihrer Vertreter ist: Sie gingen wieder unfair mit den kleinen Parteien um. Das trug zur fortschreitenden Polarisierung der Gesellschaft bei.

Stellt sich die Frage: Wie soll und kann es nun weitergehen?

Die Antwort fällt aus, wie bei einem kleinen Buben, der beim Spiel fällt und sich verletzt. Er rappelt sich wieder auf, wischt Dreck und Blut vom Knie, trocknet seine Tränen und macht weiter! Er will sich nichts anmerken lassen, schimpft trotzig in die Welt: „Jetzt erst recht!“

Als vorausschauende Partei ist für die ÖDP klar: Heute ist der erste Tag zur Wahlvorbereitung für das Jahr 2029. Und für alle noch davor liegenden Kommunal- und Landtagswahlen:

  • Bürgerschaftswahl Hamburg (02.03.2025)
  • Kommunalwahl Nordrhein-Westfalen (14.09.2025)
  • Kommunalwahl Bayern (08.03.2026)
  • Landtagswahl Baden-Württemberg (Frühjahr 2026)
  • Landtagswahl Rheinland-Pfalz (Frühjahr 2026)
  • Kommunalwahl Hessen (Frühjahr 2026)

Jede Stimme für die ÖDP verbessert unsere Voraussetzungen für nachfolgende Wahlen, da sie uns in jedem Fall nach vorne bringt und zu mehr Sichtbarkeit verhilft – egal ob es eine Prozenthürde gibt oder nicht.

Deshalb lautet unsere Parole: Packen wir’s an! Eine andere Chance haben wir – als Partei, aber auch als Gesellschaft – sowieso nicht. Denn auf eines dürfen wir uns „getrost“ verlassen: Die Klima- und Artenschwundsituation wird von Jahr zu Jahr gravierender sein und damit der Handlungsdruck größer als heute – leider! Aber mit Ihrer Hilfe setzen wir uns in der Politik dafür ein, die Spirale der Verschlechterungen in eine Spirale der Verbesserungen umzukehren.